Trainingsauftakt bei Hertha BSC: Lasogga meldet sich bei Hertha krank
Die Sommerpause ist vorbei, Hertha BSC steigt wieder ins Training ein: Bei der ersten Einheit sehen 300 Besucher drei Neuzugänge, ein paar Fragen bleiben allerdings noch offen - auch bezüglich Pierre-Michel Lasogga.
Die Zukunft von Fußballprofi Pierre-Michel Lasogga bleibt weiter unklar. Der Stürmer von Bundesligist Hertha BSC nahm am Dienstag nicht wie geplant an seiner ersten Trainingseinheit in Berlin teil. Laut Hertha-Pressesprecher Peter Bohmbach habe sich Lasogga wegen Magen-Darm-Problemen krankgemeldet. Dagegen lief in Hamburg beim Training der zuvor nach Berlin ausgeliehene Per Skjelbred auf. Der HSV bestand darauf, dass der Norweger mit Vertrag bis 2015 zunächst wieder am Trainingsbetrieb teilnimmt.
Hertha und der Hamburger SV, an den Lasogga im Tausch mit Skjelbred in der vergangenen Saison ausgeliehen war, verhandeln seit Wochen ohne Ergebnis über einen möglichen Wechsel des abwanderungswilligen Angreifers. Daran hängt auch die Entscheidung über Skjelbred. Jörn Wolf, der Mediendirektor des Hamburger SV, sagte am Dienstagmorgen nur: „Wir sind in Gesprächen mit Hertha.“ Der 1. Juli ist laut Vertrag nach Ende des Leihgeschäfts der erste Arbeitstag für Lasogga bei den Berlinern.
Am späten Sonntagabend ist Jos Luhukay einmal kurz aufgeschreckt. Bevor die Anhänger von Hertha BSC in Anbetracht dieser Nachricht hyperventilieren, sei zur allgemeinen Entwarnung gesagt: mit vakanten Personalien und den plötzlichen Verletzungsmeldungen in seinem Kader hatte das nichts zu tun. Wohl eher mit der veränderten Stimmlage des Kommentators. „Ich war kurz auf der Couch eingeschlafen“, berichtete der Trainer am Morgen danach. Als der Grieche Theofanis Gekas im WM-Achtelfinale gegen Costa Rica schließlich den entscheidenden Elfmeter vergab, gegen ein Uhr nachts also, „da war ich dann wieder wach“, sagte Luhukay und lachte. „Man könnte auch sagen: Zur entscheidenden Szene war ich wieder da.“
Die innere Uhr des Niederländers und sein Gespür für die Situation scheinen also intakt zu sein, und das ist aus Sicht seines Arbeitgebers auch gut so. Seit gestern nämlich bereitet Luhukay seine Mannschaft auf die zweite Spielzeit in der Fußball-Bundesliga seit dem Aufstieg im Jahr 2013 vor. Zur ersten Trainingseinheit nach der Sommerpause kamen 21 Feldspieler, vier Torhüter und geschätzte 300 Schaulustige ins Amateur-Stadion auf dem Olympiagelände, um die ersten Übungen, Laufwege und natürlich die Neuzugänge des Klubs zu beäugen. Dabei ließen es die Berliner in ihrer 90-minütigen Einheit noch recht locker angehen, das Auftakttraining war mehr PR–Maßnahme als Mittel zum Erkenntnisgewinn. Dazu passte auch, dass bei angenehmen Temperaturen und blauem Himmel Bratwurst und Bier zum Verkauf standen. „Ab morgen machen wir ernst“, sagte Luhukay zum Abschluss. Am Dienstag stehen zwei Einheiten auf dem Plan.
Dabei hinterließen auch so fast alle anwesenden Spieler einen guten Eindruck. Im Gegensatz zum Auftakt vor einem Jahr fiel Ronny beispielsweise durch hohe Laufbereitschaft auf und nicht durch ein Trikot unter Hochspannung. Auch die Zugänge Jens Hegeler ( Leverkusen), Marvin Plattenhardt (Nürnberg) und Genki Haraguchi (Urawa Reds) wussten sich in Szene zu setzen. Für Bewegtbilder vom Japaner war eigens ein Fernsehteam aus dessen Heimatland nach Berlin gekommen. John Heitinga (vormals FC Fulham) soll am Dienstag seine erste Trainingseinheit absolvieren. Weil der niederländische Verteidiger im Moment seinen Umzug nach Deutschland regelt, fehlte er am Montag ebenso wie Zugang Nummer fünf: Valentin Stocker. Der Schweizer Nationalspieler befindet sich mit seinem Nationalteam noch in Brasilien, Gleiches gilt für US-Nationalspieler John Anthony Brooks. Wegen gesundheitlicher Probleme fehlte zudem Christoph Janker (Windpocken). „Außerdem haben wir einige Spieler mit kleineren Verletzungen“, sagte Luhukay. Fabian Lustenberger sei noch nicht wieder in Vollbesitz seiner Kräfte, sagte Luhukay. Und Tolga Cigerci laboriert an einer Zehverletzung.
Bei allen Personalien ging die womöglich spannendste auch deshalb unter, weil sich niemand zur Zukunft von Pierre-Michel Lasogga äußern wollte respektive konnte. Heute läuft der Leihvertrag des beim HSV geparkten Stürmers aus, „und deshalb rechne ich fest damit, dass Pierre ab Dienstag bei uns trainiert“, sagte Luhukay. „Wir kennen seinen Wunsch, nach Hamburg zu wechseln. Aber ich gehe davon aus, dass er seinen Vertrag bei uns erfüllt“, ergänzte der Trainer. Offenbar haben sich beide Klubs bislang nicht auf eine Ablösesumme verständigen können.
Ob und inwiefern das geschieht, entscheidet wohl auch über die Zukunft von Per Skjelbred. Es ist kein Geheimnis, dass Luhukay den Norweger gern behalten würde, den er in der vergangenen Saison gegen Lasogga getauscht hatte. „Wir sind von Per überzeugt, er ist ein guter Charakter“, sagte Luhukay, „aber er hat ab Dienstag wieder einen Vertrag in Hamburg und muss dort morgen mit dem Training anfangen.“ Sollte heißen: Immer locker bleiben, noch ist keine Entscheidung gefallen.
De facto in Berlin bleibt hingegen Hany Mukhtar, der eigentlich ausgeliehen werden sollte. Ebenfalls mit dem Team trainieren künftig wieder Felix Bastians und Ben Sahar, die nach Ausleihen zurückgekehrt sind, aber in Luhukays Planungen offenbar keine Rolle spielen. „Die Jungs wissen, dass sie den Verein verlassen können“, sagte der Coach. Deshalb werden sie auch nicht mit ins Trainingslager fahren.
(mit dpa)
Christoph Dach
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