WM 2014: Kroatien ist raus, Mexiko feiert
Mexikos Defensivstrategen um Trainer Miguel Herrera stehen nach dem 3:1-Sieg über Kroatien im Achtelfinale der Fußball-WM. Jetzt müssen sie gegen die Niederlande antreten.
Mit drei Toren im Schlussspurt haben Mexikos Defensivstrategen Kroatiens WM-Aus besiegelt und das Achtelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien erreicht. Durch Tore von Rafael Marquez (72.), Andres Guardado (75.) und Javier „Chicharito“ Hernandez gewannen die Mittelamerikaner am Montag ihr letztes Vorrundenspiel gegen Kroatien verdient mit 3:1 (0:0) und schlossen die Gruppe A als Zweiter hinter Gastgeber Brasilien ab. Gegner der „Tri“ in der K.o.-Runde ist am Montag in Fortaleza das Team der Niederlande. Verzichten muss Mexiko dann auf José Vazquez, der sich die zweite Gelbe Karte im Turnier einhandelte.
In einer erst gegen Ende unterhaltsamen Partie vor 41.212 Zuschauern in der Arena Pernambuco von Recife enttäuschten die Kroaten durch ihr wenig kreatives Spiel und verpassten zum dritten Mal nach 2002 und 2006 den Einzug ins Achtelfinale einer WM. Der Wolfsburger Ivan Perisic konnte in der 87. Minute nur noch auf 1:3 verkürzen. Kurz vor Schluss sah Ante Rebic wegen groben Foulspiels die Rote Karte (89.).
Die Mexikaner standen in der Defensive gewohnt sicher und schlugen in der Schlussphase eiskalt zu. Zunächst verwertete Marquez einen Eckball per Kopf, drei Minuten später war Leverkusens Bundesliga-Profi Guardado mit einem strammen Schuss unter die Latte erfolgreich, ehe Hernandez den Sack endgültig zumachte.
„Wir haben ein Rezept, wie wir sie schlagen können“, hatte Kroatiens Coach Niko Kovac vor der Partie vollmundig verkündet. Davon war auf dem Rasen allerdings über weite Strecken nichts zu sehen. Den Angriffsaktionen der Balkan-Elf fehlten Ideen und Tempo, um eine Lücke in die gewohnt sicher stehende mexikanische Hintermannschaft zu reißen. Dem bisher in Brasilien so überzeugend auftretenden Wolfsburger Duo Ivica Olic und Perisic gelang es viel zu selten, über die Außenpositionen Druck zu entwickeln.
Mexikos Coach Miguel Herrera schickte zum dritten Mal nacheinander die gleiche Formation aufs Feld
Auch der gegen Kamerun zweimal erfolgreiche Mandzukic kam nicht zum Zuge. Noch seine beste Szene in der ersten Spielhälfte hatte der Noch-Münchner in der 14. Minute, als Paul Aguilar nach einem Olic-Zuspiel per Kopf vor dem 28-Jährigen klären konnte.
Praktisch im Gegenzug deutete die „Tri“ an, dass sie nicht angetreten war, um nur das zum Einzug in die K.o-Runde nötige Remis über die Zeit zu bringen. Ein 18-Meter-Knaller von Hector Herrera prallte von der Latte ins Feld zurück (16.). Drei Minuten später traf der schön freigespielte Oribe Peralta den Ball beim Torschuss nicht richtig und verzog. Mexikos Coach Miguel Herrera hatte zum dritten Mal nacheinander die gleiche Formation aufs Feld geschickt, die sich erneut auf eine stabile Defensive verlassen konnte. Im Angriff blieben die Olympiasieger Peralta und Giovani dos Santos den Nachweis schuldig, ein torgefährliches Duo zu sein.
Wer mit Beginn des zweiten Durchgangs bedingungslos um ihre Achtelfinal-Chance fightende Kroaten erwartet hatte, sah sich getäuscht. Die Kovac-Elf spielte weiter ohne Risikobereitschaft, auch Einzelaktionen blieb der Erfolg versagt. In der 59. Minute wurde Olic von Hector Moreno mit energischem Einsatz gestoppt. Auf der Gegenseite forderten die Mexikaner vergeblich Elfmeter von Schiedsrichter Ravshan Irmatov aus Usbekistan, als Darijo Srna der Ball beim Schuss von Guardado im Strafraum an die Hand gesprungen war. Danach übernahm Herreras Elf immer mehr das Kommando und erzielte die Treffer zum hochverdienten Sieg.