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Viel Kampf im Rheinderby, dann traf Granit Xhaka (r.) zum 1:0-Sieg für Borussia Mönchengladbach.
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Update

0:1 gegen Borussia Mönchengladbach: Köln verliert Rheinderby, Fans stürmen den Platz

Dank des späten Kopfballtreffers von Granit Xhaka gelingt Borussia Möcnengladbach ein 1:0-Heimsieg gegen den 1. FC Köln. Einige Anhänger der Gäste konnten mit dem Gegentor in der Nachspielzeit allerdings nicht umgehen.

Ibrahima Traoré hatte leichte Schwierigkeiten, seine Wahrnehmungen miteinander in Einklang zu bringen. Einerseits hatte er genau gesehen, wie Alvaro Dominguez in der Nachspielzeit das Tor zum 1:0 (0:0)-Sieg für Borussia Mönchengladbach geköpft hatte. Andererseits war der Spieler, der daraufhin im „Sprint wie Usain Bolt“ das komplette Feld hinter sich ließ, definitiv nicht Dominguez. Es handelte sich im Granit Xhaka, der bisher weder als Kopfballungeheuer noch als begnadeter Sprinter aufgefallen ist. Aber besondere Spiele rufen besondere Leistungen hervor. Und Derbys zwischen Gladbach und dem 1. FC Köln sind per se besondere Spiele. „Ich werde diesen Tag nicht vergessen“, sagte der Schweizer, der mit seinem späten Treffer zum Matchwinner geworden war.

Wäre das Spiel gleich mit Ablauf der 90 Minuten abgepfiffen worden, hätte vermutlich niemand von einem unvergesslichen Tag gesprochen. Die Kölner hatten sich auf die Verteidigung ihres Tores versteift, die Gladbacher fanden trotz 70 Prozent Ballbesitz kaum ein Mittel gegen die massive Defensive, so dass die 54.010 Zuschauer im Borussia-Park eine eher zähe Veranstaltung zu sehen bekommen hatten. Dramatisch wurde es erst in der Nachspielzeit und in den Minuten nach dem Abpfiff – und Leidtragende waren in beiden Fällen die Kölner. Sie büßten einen sicher geglaubten Punkt ein und sehen sich wieder mal durch einen Teil ihrer Anhängerschaft diskreditiert. 

Schon während des Spiels hatten die Gästefans ein mittelgroßes Arsenal an Pyrotechnik gezündet; nach dem Schlusspfiff stürmten 30 vermummte Gestalten in weißen Anzügen den Innenraum und machten sich in Richtung Gladbacher Fankurve auf. Beide Mannschaften verließen daraufhin das Feld, zwei Randalierer wurden festgenommen, mehrere Personen verletzt. „Jeder, der den Fußball liebt, kann damit nichts anfangen“, sagte FC-Trainer Peter Stöger. „Das ist mindestens so bitter wie die 0:1-Niederlage.“

Und schon die empfanden die Kölner als über alle Maßen bitter, nachdem sie über 90 Minuten kaum Chancen der Gladbacher zugelassen hatten. Zehn Ecken und zwanzig Flanken wies die Statistik für die Borussen aus, die daraus resultierende Torgefahr: nahezu null. Erst im 31. Versuch klappte es, aber diesen Versuch hätte es nach Ansicht der Kölner gar nicht geben dürfen, weil Branimir Hrgota an der Eckfahne sich eher durch einen Tritt in die eigene Hacke selbst gefoult hatte. Den Freistoß trat Thorgan Hazard in den Strafraum, wo Xhaka per Kopf zur Stelle war.

Eigentlich, so berichtete der Schweizer später, sei er gar nicht für die Offensive zugeteilt gewesen, aber vor dem Spiel hatte er Gladbachs Mannschaftsarzt prophezeit, er werde im Derby entweder Rot sehen oder ein Tor schießen. Nachdem es in der ersten Hälfte nur zur fünften Gelben Karte gereicht hatte, nutzte Granit Xhaka in der Nachspielzeit die letzte Möglichkeit, nicht wortbrüchig zu werden.

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