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Geduckt. In Köln verspielten die Eisbären einen vier-Tore-Vorsprung
© K. Kleist-Heinrich

Eisbären Berlin: Kollektives Abtauchen

Unverständliche Leistungsabfälle haben die Eisbären zuletzt immer wieder gezeigt. Am Dienstag in Köln jedoch in einer neuen Dimension.

Es muss einiges passiert sein, wenn der stets ruhige Don Jackson so zornig reagiert wie am Dienstagabend. Der Eishockeytrainer wurde laut und war sichtlich erzürnt von den Vorfällen. Beim packenden 7:6-Sieg (2:0, 3:2, 1:4/1:0)-Sieg nach Penaltyschießen bei den Kölner Haien verspielten seine Eisbären im letzten Drittel einen vier-Tore-Vorsprung innerhalb von nur sechs Minuten. 6:2 hatten die Berliner schon geführt, ehe sie auf beinahe unerklärliche Weise noch in Bedrängnis gerieten. „So etwas passiert, wenn man plötzlich nicht mehr im Spiel ist. Da waren wir viel zu passiv“, sagte Jackson. Wie paralysiert spielte sein Team, kam nicht mehr in die Zweikämpfe und ließ den Haien viel Platz. Don Jackson vermisste ein Zeichen der erfahrenen Spieler, in der hitzigen Atmosphäre – etwas wie einen Wellenbrecher für den stetigen Kölner Ansturm. „Wir haben nicht den Puck gehalten und uns unnötig in der Offensive verausgabt“, sagte er.

Die Dimension des in Köln erlebten Einbruchs scheint neu, unverständliche Leistungsabfälle haben die Eisbären zuletzt jedoch immer wieder gezeigt, zuletzt im ersten Drittel in Augsburg am vergangenen Sonntag, als sie schnell 0:3 zurücklagen. Nur zwei Tage später waren die Eisbären wieder „wie in einem Schockzustand, haben den Fuß gar nicht mehr aufs Gaspedal bekommen“, sagte Kevin Nastiuk. Der Kanadier, der in Köln anstelle von Stammgoalie Rob Zepp im Tor stand, rettete mit seinen Paraden in der Verlängerung und im Penaltyschießen immerhin noch den Sieg. Damit sicherte der Torhüter seiner Mannschaft zwei Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde einen Platz in den Play-offs.

Neben Nastiuk überzeugte Florian Busch mit zwei Toren, einem Assist und dem entscheidenden Treffer im Penaltyschießen. „In Köln läuft es einfach für mich“, sagte Busch nach dem Spiel. Der Angreifer war vom Kölner Publikum ausgepfiffen worden, weil er 2008 in Köln kurz nach seiner verweigerten Dopingprobe die Eisbären zur Meisterschaft gegen die Haie geschossen hatte. Für Trainer Jackson war Buschs Leistung in den ersten beiden Dritteln „exzellent“, doch im dritten sei er dann abgetaucht – genau wie alle Eisbären.

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