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Augen zu und durch. Die Bayern mussten lange um den Erfolg zittern. Am Ende traf Robert Lewandowski zum 3:2-Endstand.
© REUTERS

Die Bayern müssen lange zittern: Knapper 3:2-Sieg dank Lewandowski gegen den SC Paderborn

Zweimal gleicht der Tabellenletzte aus, am Ende aber muss sich der SC Paderborn durch ein spätes Tor von Lewandowski dem FC Bayern mit 2:3 geschlagen geben.

Manuel Neuer glänzte mal wieder in seiner Paraderolle als Libero. Der Torhüter des FC Bayern München stand weit vor seinem Tor, und als aus einem Steilpass in die Münchner Hälfte eine gute Chance für den Aufsteiger SC Paderborn hätte entstehen können, sprintete er Richtung Mittellinie und schlug den Ball ins Seitenaus.

Kurz vor der Pause sah Neuers Interpretation der Libero-Rolle nicht ganz so gut aus. Wieder eilte er weit aus seinem Tor, diesmal Richtung Seitenlinie - aber Neuer kam zu spät. Dennis Srbeny legte den Ball an ihm vorbei, kurvte nach innen und traf ins Tor des FC Bayern München. Es war der Ausgleich zum 1:1.

Die Bayern legen vor im Titelkampf

Am Ende sollte der Fehler des Nationaltorhüters nicht weiter ins Gewicht fallen. Aber spannend war es schon. Spannender, als es die Bayern wohl erwartet hatten. 3:2 (1:1) gewann der Tabellenführer der Fußball-Bundesliga gegen Paderborn. Zweimal hatte er den Ausgleich der Gäste hinnehmen müssen, und als Robert Lewandowski mit seinem zweiten Tor zum 3:2 traf, waren nur noch drei Minuten zu spielen. Trotz einer mäßigen Vorstellung brachten die Bayern mit ihrem 194. Sieg im 250. Ligaspiel in der heimischen Arena die direkten Verfolger RB Leipzig, Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach zum Auftakt des 23. Spieltags in Zugzwang.

Bayerns Trainer Hansi Flick reagierte auf die Gelb-Sperren von Jérôme Boateng und Benjamin Pavard mit einer defensiven Systemumstellung. Joshua Kimmich rückte als Rechtsfuß in eine neue Dreierkette mit dem zentralen David Alaba und Lucas Hernández. Außenverteidiger Álvaro Odriozola spielte bei seinem Startelf-Debüt in der Bundesliga wie sein Pendant auf der linken Seite, Alphonso Davies, offensiver.

Ein Fingerzeig für die Ausrichtung im Champions-League-Duell in London am Dienstag war die Aufstellung wohl kaum. In der Offensive wurden Thomas Müller und Kingsley Coman eine Stunde als Bankdrücker geschont. Philippe Coutinho und Corentin Tolisso durften in der Starelf ran. Leon Goretzka fehlte wegen muskulärer Probleme. Sein Mitwirken gegen Chelsea ist offen.

Eine präzise Flanke auf Lewandowski war die erste gute Aktion des spanischen Winter-Transfers Odriozola (8. Minute), der seine Stärken in der Vorwärtsbewegung mehrfach demonstrierte. Dem Spiel der Bayern fehlte allerdings oft die Präzision, um Paderborns Abwehr auszuspielen. Fast eine halbe Stunde mussten sich die Münchner bis zum fest eingeplanten ersten Torjubel gedulden. Nach Zuspiel von Corentin Tolisso wühlte sich Serge Gnabry durch die Defensive der Gäste und erzielte in seinem 100. Bundesliga-Spiel schon seinen 41. Treffer.

Defensiv waren die Bayern erneut anfällig

Die Bayern hatten das Spiel im Griff. Konsequenz fehlte aber weiterhin. Lewandowski verpasste eine weitere Hereingabe von Odriozola (39.). Der eifrige Coutinho schloss kurz danach zu überhastet ab. Paderborn setzte auf Konteroptionen und kam nach Neuers Fehler zum Ausgleich. Da ein von Christian Strohdiek abgefälschte Tolisso-Schuss (45.+1) an die Latte sprang, ging es mit dem unerwarteten Gleichstand in die Pause.

Die Münchner versuchten nach Wiederanpfiff, mehr zu investieren, aber es gab zu viele Ballverluste. Den Aktionen fehlte der richtige Schwung. Und dann parierte SCP-Schlussmann Leopold Zingerle in der 53. Minute gleich zweimal großartig gegen Lewandowski. Paderborn beschränkte sich auf seine Möglichkeiten und steckte auch die Verletzungen von Gerrit Holtmann und und auch Streli Mamba weg. Dann brachte Flick doch noch Müller und Coman, der kurz darauf Zingerle prüfte (66.).

Gegen Lewandowskis Flachschuss nach Gnabrys Vorarbeit war dann aber auch der gut aufgelegte SCP-Torwart machtlos. Die Entscheidung? Mitnichten. Die Bayern blieben defensiv anfällig und der eingewechselte Michel markierte unbedrängt den erneuten Ausgleich. Das letzte Wort hatte allerdings doch noch Lewandwoski mit seinem späten Siegtor. (dpa)

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