Viele Herthaner auf Länderspielreisen: Klare Vorgabe von Dardai an Kapitän Boyata
Dedryck Boyata hat in diesem Jahr verletzungsbedingt noch nicht für Hertha gespielt, der belgische Verband bestand aber auf seine Freigabe für die Länderspiele.
Dedryck Boyata hat in diesem Jahr noch nicht für Hertha BSC auf dem Rasen gestanden. Der Kapitän laboriert seit Monaten an einem Ermüdungsbruch im Fuß. Trotzdem ist Boyata mit der belgischen Fußball-Nationalmannschaft auf Reisen.
Der Verband bestand gegen den Willen des Vereins auf seine Abstellung, der Spieler wollte gern zum Team und vielleicht sogar einen Kurzeinsatz absolvieren. Belgien gewann das erste Spiel am Mittwochabend ohne Boyata 3:1 gegen Wales.
Pal Dardai war Nationalspieler und auch Trainer von Ungarn. Er versteht Boyata in gewisser Weise. Aber: „Ich habe ihm gesagt, er darf auf keinen Fall verletzt zurückkommen. Sonst haben wir beide ein Problem. Und er muss weitertrainieren.“ Dardai ist zuversichtlich: „Er ist ein zuverlässiger Junge und wird nicht nur im Hotel liegen.“
Lange Zeit war wegen der Reisebestimmungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie nicht klar, welche Spieler zu welchen Partien dürfen. Für Begegnungen in Virusvarianten-Gebieten bekamen die Profis keine Freigabe, da sie danach 14 Tage in Quarantäne müssten. So können der Slowake Peter Pekarik und der Tscheche Vladimir Darida beispielsweise nicht zu Heimspielen ihrer Teams in der WM-Qualifikation, aber zu Auswärtsspielen.
Außerdem sind Krzysztof Piatek (Polen), Nemanja Radonjic (Serbien), Rune Jarstein (Norwegen), Santiago Ascacibar (Argentinien U 23) sowie Deyovaisio Zeefuik, Javairo Dilrosun (beide Niederlande U21) und Mattéo Guendouzi (Frankreich U21) unterwegs. Sie spielen ebenso wie der von Hertha an Arminia Bielefeld ausgeliehene Arne Maier bei der U-21-Europameisterschaft.
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Allerdings steht Dardai der Großteil derjenigen zur Verfügung, die am vergangenen Sonntag beim 3:0 gegen Bayer Leverkusen von Beginn an dabei waren.
Dardai will das Training zunächst mit zwei Einheiten pro Tag durchziehen, am Wochenende freigeben und danach „voller Elan in die Wettkampfbelastung einsteigen“.
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Am Ostersonntag beim 1. FC Union
Das nächste Spiel findet erst am Ostersonntag beim 1. FC Union statt. Möglicherweise könnten im Rahmen eines Pilotprojektes sogar einige Zuschauer ins Stadion, hieß es zunächst. Was Dardai begrüßt hätte, auch wenn nur Union-Fans vor Ort gewesen wären.
Doch am Dienstag entschied der Berliner Senat, dass das Derby wie schon im vergangenen Mai und im Dezember ohne Publikum über die Bühne geht.
Wichtig sei vor allem, dass die Saison zu Ende gebracht werden kann, findet Dardai: „Das ist auch gut für die Fans. Momentan haben sich viele daran gewöhnt: Du kannst den Fernseher anmachen, Konferenz gucken, Tore sehen. Sonst gibt es fast nur noch Netflix. Und das wird langsam langweilig. Beim Fußball ist immer Action.“