Formel 1: Kimi Räikkönen sieht Rot
Sebastian Vettels finnischer Teamkollege muss Ferrari nach der Formel-1-Saison wohl verlassen. Der Nachfolger scheint auch schon festzustehen.
Als Ferrari zum bislang letzten Mal den Formel-1-Weltmeister stellte, da schickten die Konkurrenten noch Piloten namens Rubens Barrichello, Giancarlo Fisichella oder David Coulthard ins Rennen. 2007 war das, und am Ende einer äußerst spannenden Titeljagd jubelte Kimi Räikkönen. 110 Punkte hatte der Finne gesammelt, und damit einen Punkt mehr als Lewis Hamilton und Fernando Alonso, beide in einem McLaren-Mercedes sitzend. Elf Jahre später prägt erneut das Duell Rot gegen Silber den Rennzirkus – und Räikkönen, der eigentlich nur eine Nebenrolle spielen soll, ist spätestens seit dem vergangenen Rennen in Monza zu einem Hauptdarsteller geworden, auf wie neben der Strecke.
Auf der Strecke, weil er mit Sebastian Vettel, der inzwischen die klare Nummer eins der Roten ist, höchst unzureichend kooperierte – was zur Folge hatte, dass Vettels Hauptkonkurrent um den Titel, Mercedes-Pilot Lewis Hamilton, das Rennen gewann. Und neben der Strecke ist Räikkönen gerade auch das heißeste Thema. Seine berufliche Zukunft scheint höchst ungewiss. Nicht wenige glauben, dass Räikkönen von Ferrari sehr wahrscheinlich schon abserviert worden ist.
Räikkönen, 38, den sie in der Formel 1 ob seiner Coolness gerne auch „Iceman“ nennen, soll vom talentierten Nachwuchsmann Charles Leclerc abgelöst werden. Italienische Medien melden das schon seit Ende Juni.
Leclerc zeigt im Sauber starke Leistungen
Leclerc, der im Oktober seinen 21. Geburtstag feiert und derzeit für den Sauber-Rennstall seine Runden dreht, bescheinigen Experten ein unglaubliches Fahrgefühl. Der Monegasse habe das Zeug, einen Ferrari zu steuern, heißt es. 13 Punkte hat er im unterlegenen Sauber bislang gesammelt, und vom Saisonstart abgesehen war Leclerc seinem schwedischen Teamkollegen Marcus Ericsson in den Qualifyings und Rennen meist voraus.
Dass Ferrari die Fühler nach Leclerc ausstreckt, ist also nachvollziehbar. Wie der Deal zustande kommt und wie nun die Infos nach außen fließen, spricht aber nicht für einen sauberen Umgang mit Räikkönen, dem öffentlich stets große Wertschätzung entgegengebracht wird.
Offenbar hat Leclerq, so berichtet es die „Gazzetto dello Sport“, bereits einen Zweijahres-Vertrag ab 2019 unterschrieben. Die Abmachung soll der Ende Juli verstorbene Ferrari-Boss Sergio Marchionne mit Leclerc ausgehandelt haben. In den vergangenen Jahren lebte Räikkönen stets von Ein-Jahres-Verträgen, stets begleiteten ihn Gerüchte um ein mögliches Karriereende. 2015 sagte Räikkönen, er würde dieses gerne bei Ferrari erleben. Gut möglich, dass es nun genau so kommt.