Tennis: Kerber verliert Finale von Indian Wells gegen Andreescu
Angelique Kerber unterliegt im Endspiel gegen die 18-jährige Andreescu. Auch bei den Männern gibt es eine Überraschung.
Angelique Kerber hat ihren ersten Titel seit dem Wimbledon-Triumph im vergangenen Jahr verpasst. Die 31 Jahre alte Tennisspielerin aus Kiel verlor am Sonntag im Endspiel von Indian Wells gegen die Kanadierin Bianca Andreescu 4:6, 6:3, 4:6. Nach 2:18 Stunden Spielzeit verwandelte die 18 Jahre alte Andreescu ihren vierten Matchball. Trotz der Niederlage wird sich Kerber in der neuen Weltrangliste am Montag von Platz acht auf Rang vier verbessern.
Die Weltranglisten-60. Andreescu hatte für das Turnier eine Wildcard bekommen und auf dem Weg in das Finale unter anderem die frühere Wimbledon-Siegerin Garbine Muguruza aus Spanien und die an Nummer sechs gesetzte Ukrainerin Jelina Switolina bezwungen. Für den Teenager ist es der erste Titel auf der WTA-Tour überhaupt.
In ihrem 29. Endspiel und dem ersten Duell mit Andreescu kassierte Kerber gleich im ersten Spiel des ersten Satzes ein Break zum 0:1 und gab später auch den ersten Durchgang ab. Im zweiten nahm Kerber ihrer Kontrahentin das Aufschlagspiel zum 3:1 ab und nutzte die kurze Schwächephase ihrer Kontrahentin effektiv aus. Zu Beginn des dritten Satzes nahm Andreescu eine medizinische Auszeit und ließ sich am rechten Ellbogen und an der rechten Schulter behandeln.
Kerber gelang das Break zum 3:2, kassierte aber sofort das Re-Break zum 3:3. Andreescu ging mit 4:3 in Führung und Kerber ließ ihren Coach Rainer Schüttler auf den Platz kommen, der ihr Mut zusprach („Du diktierst, sie ist müde. Glaub an dich, du schaffst das.“). Beim Stand von 3:5 wehrte Kerber tatsächlich drei Matchbälle ab und verkürzte auf 4:5. Doch wenig später machte Andreescu den größten Erfolg ihrer bisherigen Karriere perfekt.
Thiem besiegt Federer
Der Österreicher Dominic Thiem dagegen schaffte mit einem Finalsieg gegen Tennis-Superstar Roger Federer den ersten Masters-Titel seiner Karriere. Der 25-Jährige aus Wien bezwang den Schweizer am Sonntag (Ortszeit) mit 3:6, 6:3, 7:5. Der 37 Jahre alte Federer hatte die hochkarätige Veranstaltung in Kalifornien zuvor bereits fünf Mal für sich entschieden, leistete sich diesmal aber zu viele Fehler. Erst vor kurzem hatte der Routinier in Dubai seinen 100. Turniersieg gefeiert.
Für Thiem war es der insgesamt elfte Erfolg auf der ATP-Tour. Nach gut zwei Stunden nutzte der Österreicher einen der vielen Patzer von Federer zum Sieg. Bei einem Masters-Event, den wichtigsten Turnieren neben den vier Grand-Slam-Veranstaltungen, hatte Thiem zuvor noch nie triumphiert. (dpa)