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Schwerer Stand. Kenneth Ogbe (l.) kommt bei Alba nur noch selten zum Einsatz. Seine Zukunft ist ungewiss.
© Andreas Gora/dpa

Die Verletzten sind zurück: Kenneth Ogbe ist nur noch Albas 13. Mann

Bei Alba Berlin sind sie froh über die verbesserte Personalsituation, doch es gibt nicht nur Gewinner. Kenneth Ogbe kommt kaum noch zum Einsatz.

Auch wenn die Basketballer von Alba Berlin am Freitag bei Zalgiris Kaunas nach drei Auswärtssiegen in Folge mal wieder ein Spiel verloren haben, ist die Stimmung momentan eigentlich ausgezeichnet. Das liegt zum einen an den guten Ergebnissen, aber viel mehr noch an der Personalsituation.

Zwischenzeitlich stellte sich das Team angesichts der Verletzungen von Tyler Cavanaugh, Johannes Thiemann, Peyton Siva und Tim Schneider fast von selbst auf, nun hat Aito Garcia Reneses wieder die Qual der Wahl. „Ich bin sehr froh, so viele unserer verletzten Spieler endlich zurück auf dem Parkett zu sehen – hoffentlich für den Rest der Saison“, sagt Albas spanischer Trainer.

Größerer Kader

Der Kader der Berliner ist durch die Teilnahme an der Euroleague größer als in den vergangenen Jahren. 14 Profis hat Alba momentan unter Vertrag, doch in den Spielen dürfen immer nur zwölf eingesetzt werden. Daher muss neben dem seit einem Jahr verletzten Stefan Peno bei jedem Spiel ein Profi pausieren. Durch die vielen Ausfälle gab es in dieser Hinsicht lange keine Probleme, aber jetzt sind die Verletzten zurück. Das tut dem Berliner Spiel gut, doch es gibt nicht nur Gewinner.

Beim Euroleague-Spiel in Kaunas musste Kenneth Ogbe in Zivil an der Seitenlinie sitzen – und das nicht zum ersten Mal. „Ich versuche, das Beste daraus zu machen und die Zeit zu nutzen, um an mir zu arbeiten, irgendwie besser zu werden“, sagte der 25-Jährige zu seiner schwierigen Situation.

Während Ogbe in der vergangenen Saison im Schnitt zwölf Minuten auf dem Parkett stand und zu Saisonbeginn zwischen neun und 13 Minuten, kommt er in den letzten Spielen häufig nur zu Kurzeinsätzen. Neben dem Spiel in Kaunas musste Ogbe zuletzt auch in Belgrad aussetzen.

Der Münchner war zur Saison 2018/19 von der Utah Valley University nach Berlin gewechselt und spielte dort seine erste Saison als Profi. In seinen anderthalb Jahren bei Alba sieht Ogbe seine Entwicklung durchaus positiv. Neben dem Verhalten auf und abseits des Basketballfeldes hat sich der Shooting Guard an die europäische Spielweise gewöhnt und Erfahrung gesammelt.

Im Sommer könnten sich Alba und Ogbe trennen

Dass er momentan nur sehr begrenzt zum Einsatz kommt, macht ihn aber natürlich nachdenklich. „Ich fühle mich wohl und freue mich hier sein zu können“, sagt er. „Gleichzeitig braucht ein Spieler aber auch mehr Verantwortung, um sich weiterzuentwickeln“.

Die Saison mit Alba will Ogbe erst einmal positiv zu Ende bringen, seine Situation müsse er dann im Sommer bewerten. Dass er auch in der kommenden Saison in Berlin spielt, ist eher unwahrscheinlich. Woanders könnte er sich vermutlich besser weiterentwickeln – etwa wie Bennet Hundt das in Göttingen vormacht. Der 21-Jährige, der im Sommer von Alba an die Leine gewechselt ist, trumpft mit durchschnittlich 20 Minuten und neun Punkten in dieser Saison auf.

Bis zum Saisonende wird Ogbe wohl vor allem in der Bundesliga zum Einsatz kommen, denn dort kommt ihm das Regelwerk zur Hilfe. Die BBL schreibt vor, dass mindestens sechs der zwölf Spieler einen deutschen Pass haben müssen. Am Montag beim Heimspiel gegen das Überraschungsteam aus Craislheim (20.30 Uhr/Magentasport) wird er also zumindest auf der Bank sitzen.

Lennard Renz

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