Muhammad Alis Angstgegner: Ken Norton ist tot
Der Mann, der Muhammad Ali den Kiefer brach, ist tot: Der frühere Schwergewichts-Weltmeister Ken Norton ist am Mittwoch im Alter von 70 Jahren an Herzversagen gestorben.
Der Boxsport trauert um den früheren Schwergewichtsweltmeister Ken Norton. Der ehemalige Boxer aus den USA starb am Mittwoch im Alter von 70 Jahren an Herzversagen, wie sein Sohn der Nachrichtenagentur AP bestätigte.
Norton wurde vor allem durch seine Kämpfe gegen Muhammad Ali berühmt, den er im März 1973 nach einer "Split Decision", einem nicht einstimmigen Ergebnis der drei Punktrichter, bezwang. In diesem ersten Aufeinandertreffen brach er Ali in einer der ersten Runden den Unterkiefer. In zwei weiteren Kämpfen unterlag er Muhammad Ali; beim ersten Rückkampf ebenfalls nur durch eine "Split Decision". Vor allem der Ausgang des dritten Kampfes im September 1976 gilt als äußerst umstritten. Viele Experten hatten damals eigentlich Norton nach Punkten vorne gesehen, obwohl Ali einstimmig nach Punkten gewann.
In seiner aktiven Boxkarriere brachte es Ken Norton auf 42 Siege (davon 33 durch K.o), ein Unentschieden und sieben Niederlagen. Berühmt wurde er auch für seinen Kampf gegen Larry Holmes im Juni 1978, der als einer technisch anspruchsvollsten Titelkämpfe über 15 Runden in die Geschichte des Schwergewichtsboxens einging. Wieder verlor Norton knapp durch eine "Split Decision". Holmes gab Norton nie einen Rückkampf.
Norton betätigte sich später auch als Schauspieler. Sein Sohn, Ken Norton Jr., wurde als Footballspieler berühmt, der dreimal den Super Bowl mit den Dallas Cowboys und den San Francisco 49ers gewinnen konnte.
Ken Nortons Gesundheitszustand soll in den letzten Jahren bereits sehr schlecht gewesen sein. Damit geht nach Joe Frazier ein weiterer Boxer aus der Reihe der "Big Five" - der größten Boxer aus der glorreichen Phase des Schwergewichtsboxens in den 1970er Jahren, zu denen neben Ali auch noch George Foreman und Larry Holmes gehörten. (Tsp/dpa/AFP)