Endgültige Absage wegen Corona: Kein Berlin-Marathon in 2020
Eine Verschiebung in den November oder ein reines Profirennen sind vom Tisch: Erstmals seit 1974 wird es keinen Berlin-Marathon geben.
Der Berlin-Marathon wird wegen der Coronavirus-Pandemie in diesem Jahr definitiv nicht stattfinden. Das teilte der Veranstalter, der SC Charlottenburg (SCC), am Mittwoch mit und nannte als offiziellen Absagegrund höhere Gewalt.
Zuvor hatte der SCC geprüft, ob es möglich wäre, Deutschlands größte Laufveranstaltung in den November zu verschieben oder als reinen Profilauf stattfinden zu lassen. Die Erarbeitung eines Hygienekonzepts sowie unzählige Gespräche mit Fachleuten, den zuständigen Behörden und Dienstleistern lägen hinter ihnen, heißt es in der Mitteilung.
„Schon allein aufgrund der Witterungsbedingungen und der immer kürzer werdenden Tage ist es sehr schwierig, den BMW Berlin-Marathon mit seinen diversen Wettbewerben und Veranstaltungsformaten noch dieses Jahr auszutragen", sagte SCC-Geschäftsführer Jürgen Lock.
Auch reiner Profilauf ist vom Tisch
Hinzu komme die Unsicherheit, welche Auflagen zu einem späteren Zeitpunkt noch gelten werden. Auch einen reinen Profilauf mit deutlich weniger Teilnehmern wird es nicht geben. "Das würde den Charakter der Veranstaltung nicht wiederspiegeln", sagt Lock. Außerdem sei es unsicher, ob Athleten im Herbst überhaupt wieder international reisen dürften.
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Damit wird der Berlin-Marathon erstmals seit der Gründung im Jahr 1974 ausfallen. Bereits am 21. April hatte der Berliner Senat Großveranstaltungen mit mehr als 5000 Personen bis zum 24. Oktober verboten und die Veranstalter des Berlin-Marathons damit überrascht. Der ursprüngliche Termin am 27. September war damit nicht mehr zu halten. Zuvor waren bereits Halbmarathon, Avon-Frauenlauf und City Night Lauf wegen des Coronavirus abgesagt worden.
Läufern und SCC bleibt die Hoffnung auf das kommende Jahr. Am 26. September 2021 soll nun die 47. Auflage des Berlin-Marathons stattfinden. Die Startplätze für den abgesagten Lauf behalten ihre Gültigkeit, können aber auch in den kommenden zwei Wochen bei voller Rückzahlung des Teilnehmerbetrags zurückgegeben werden.