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Mittel gegen Zuschauerschwund? Der Whirlpool
© DPA

Unsere Fragen an den Spieltag: Kann ein Whirlpool den Zuschauerschwund stoppen?

Was man gegen Langeweile, fehlendes Publikum und das nahende Ende machen kann, erörtern wir in unseren Spieltagsfragen.

Worum geht es? Die Liga nennt sich „Bundesliga“, die Disziplin „Fußball“. Wer in dieser Woche Champions League geschaut hat, muss sich das nochmal vergewissern: Was am Dienstag und Mittwoch in Europas Arenen zur Aufführung kam, war tatsächlich die gleiche Sportart wie das, was Woche um Woche in Gelsenkirchen, Berlin, Hamburg oder Köln zu sehen ist. In diesem Sinne: Rein in den 29. Bundesliga-Spieltag, an dem der FC Bayern mit einem Sieg, womöglich auch mit einem Remis beim FC Augsburg zum sechsten Mal in Folge Deutscher Meister werden kann. Wird sicher extrem spannend, jede Wette.

Wo naht das Ende? Wie hat es „Die Partei“ im Bundestagswahlkampf so schön auf ihren Plakaten formuliert: „Die Hoffnung stirbt zuletzt – aber sie stirbt.“ Es ist ohnehin erstaunlich, wieviele letzte Chancen die Abstiegskandidaten in dieser Saison schon bekommen haben, nehmen wir nur mal den HSV: Heimspiel gegen Mainz – verpatzt. Heimspiel gegen Hertha – verpatzt. Kellerduelle in Bremen und Stuttgart – verpatzt, was sonst!? An diesem Wochenende bietet sich nun dem 1. FC Köln, seines Zeichens Tabellenvorletzter, die nächste letzte Chance im Kampf um den Klassenerhalt. Gegner ist der aktuell sechs Punkte bessere Tabellennachbar Mainz 05. „Mainz braucht ein Unentschieden, wir müssen gewinnen", sagt FC-Coach Stefan Ruthenbeck.

Was macht eigentlich Felix Magath?

Was tun gegen den Zuschauerschwund? Apropos Langeweile: In dieser Saison kommen immer weniger Menschen ins Stadion, die Bundesliga leidet nachweislich unter Zuschauerschwund. Was man dagegen tun kann? Womöglich hilft ein Blick nach Nordeuropa, in die dänische Superliga. Dort verloste der Hauptsponsor von Erstligist Hobro IK kürzlich drei ganz besondere Eintrittskarten: Während gut 1000 Zuschauer bei heftigem Schneegestöber auf den Rängen zittern mussten, durften drei glückliche Damen das Geschehen in einem dampfenden Whirlpool von der Seitenlinie aus verfolgen. Inklusive Handtuch, Badekappe, Bikini und Freibier.

Was macht Felix Magath? Nach redaktionellem Mehrheitsbeschluss steht diese Frage eigentlich auf dem Index, aber aus gegebenem Anlass darf man sie trotzdem stellen, ausnahmsweise. Also: Kürzlich besuchte Magath in Berlin ein Spiel der Handball-Bundesliga und fand offensichtlich großen Gefallen daran. Eine Sportart, in der es keine Wechselfrist gibt, in der Medizinbälle durchaus üblich sind im Training, in der man beliebig oft ein- und auswechseln darf – für Magath, der in Wolfsburg zwischen März 2013 und Oktober 2014 insgesamt 38 (!) Spieler verpflichtete und 43 abgab, muss es sich wie das Paradies auf Erden angefühlt haben. Doof nur, dass die Trainerplanstelle bei den Füchsen Berlin bis auf Weiteres besetzt ist. So kann sich Magath am Wochenende ganz entspannt einem Duell zweier Klubs widmen, die er in seiner langen Karriere selbstverständlich schon einmal verantwortet hat: Am Samstag um 18.30 Uhr empfängt der Hamburger SV den Tabellenzweiten Schalke 04.

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