"Der FCK ist jetzt am Boden": Kaiserslautern erstmals in Dritte Liga abgestiegen
Der erstmalige Absturz des 1. FC Kaiserslautern in die Dritte Liga ist perfekt. Trotz großen Kampfes verlieren die Pfälzer das Spiel in Bielefeld.
Mit Tränen in den Augen verabschiedeten sich die tief gestürzten Profis des 1. FC Kaiserslautern erstmals in der ruhmreichen Vereinsgeschichte in die Drittklassigkeit. Auch der aufmunternde Applaus der mitgereisten Fans konnte die Roten Teufel nach dem 2:3 (1:0) bei Arminia Bielefeld und dem damit zur unumstößlichen Gewissheit gewordenen Abstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga nicht trösten.
„Das ist ganz bitter für den Klub und die gesamte Region“, sagte Trainer Michael Frontzeck am Freitagabend. „Es tut mir weh für die Mannschaft, denn gefühlt ist es eigentlich ein Witz, dass wir absteigen.“ Auch Sportvorstand Martin Bader war geknickt. „Natürlich ist es ein Tod auf Raten gewesen. Aber wir haben versucht, das Ganze noch am Leben zu halten. Auch heute hat die Mannschaft alles daran gesetzt, in der Liga zu bleiben“, sagte Bader.
Bei acht Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz kann der viermalige deutsche Meister den Gang in Liga drei an den ausstehenden zwei Spieltagen nicht mehr abwenden. 118 Jahre nach der Gründung und 20 Jahre nach dem vorerst letzten Titelgewinn ist der Traditionsverein damit am Tiefpunkt seiner Geschichte angekommen. „Der FCK ist jetzt am Boden“, stellte Bader fest. „Aber es kann eine schöne Aufgabe sein, ihn wieder aufzurichten.“
Wie es beim FCK weitergeht, ist unklar
Vor 21 404 Zuschauern durften die Pfälzer nach einem Doppelschlag von Sebastian Andersson in der 37. und 54. Minute auf ein Wunder hoffen. Doch Fabian Klos mit einem verwandelten Handelfmeter (63.) - zuvor sah Benjamin Kessel für seine unerlaubte Rettungstat kurz vor der Torlinie die Rote Karte -, Andreas Voglsammer (70.) und erneut Klos (90.+3) zerstörten mit ihren Toren die letzten Hoffnungen.
In der Schlussphase warfen die dezimierten Gäste alles nach vorne, doch der erlösende Treffer gelang trotz guter Gelegenheiten den Hausherren. „Das ist sehr schade“, stellte Frontzeck fest. Bei einem Sieg hätten die Pfälzer die Abstiegsentscheidung noch einmal vertagt.
Wie es beim Traditionsverein weitergeht, ist unklar. Die Kassen sind laut Aufsichtsratschef Patrick Banf leer, der Etat wird von rund 40 Millionen Euro auf 13,5 Millionen Euro zusammengestrichen. Immerhin reduziert die Stadt nach langem Zögern die Miete des Vereins für das Fritz-Walter-Stadion von den vertraglich vereinbarten 3,2 Millionen Euro auf nur noch 425 000 Euro pro Jahr. Die Lizenz ist damit nicht in Gefahr.
Auch personell gibt es etliche Fragezeichen. Sicher ist nur, dass der am 1. Februar für den erkrankten Jeff Strasser geholte Frontzeck den Neuanfang in Liga drei gestalten soll. Welche Spieler den Weg nach unten mitgehen werden, ist dagegen offen. Lediglich zehn Prozent des Kaders besitzen nach Angaben von Sportvorstand Bader einen Vertrag für die 3. Liga. „Ich traue uns zu, eine charakterlich gute Mannschaft zusammenzustellen“, sagte Bader dennoch. Denn eines ist sicher: Der FCK will so schnell wie möglich zurück. (dpa)
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