Hertha BSC gegen FC Bayern München: Jürgen Klinsmanns großes Versprechen
Hertha startet gegen den FC Bayern in die Rückrunde. Trainer Klinsmann setzt auf Leidenschaft und deshalb wohl auf einen besonders engagierten Spieler.
Jürgen Klinsmann war gut in Form. Klar, am Sonntag kommen alte Bekannte vom FC Bayern zu Besuch ins Olympiastadion. Das ehrwürdige Rund ist ausverkauft und ein neuer Rollrasen ist verlegt. „Für Hertha freut es mich, die Rückrunde mit so einem Hammer starten zu dürfen“, sagte der 55-Jährige, der seit November Cheftrainer des Charlottenburger Bundesligisten ist.
Das Hinspiel in München – beinahe hätte man es bei allen Wirren vergessen – endete vielversprechend 2:2. Doch danach lief nicht mehr viel zusammen unter dem Trainer Ante Covic. Inzwischen leitet der frühere Weltmeister und Bundes-, Bayern- und US-Auswahl-Trainer das für ihn „spannendste Fußball-Projekt Europas“, wie er seinerzeit ausführte. „Wir sind seit vier Spielen unbesiegt, es wäre toll, wenn wir etwas mitnehmen könnten am Sonntag“.
Auch wenn der FC Bayern die Tabelle nicht anführt, so ist er immer noch das Maß aller Dinge. Man bringe dem Gegner Respekt und Wertschätzung entgegen, denn man selbst lebe in einer ganz anderen Welt. „Wir kämpfen nach wie vor gegen den Abstieg, wir sind zu weit weg, um Luft zu schnuppern“, sagte Klinsmann.
Auch darum werde er keine großen Überraschungen geben in seiner Startelf. Wichtig seien nach wie vor Konstanz und Stabilität. In den letzten Spielen vor der Weihnachtspause hätte sich eine Formation gefunden, die belastbar ist, Das Spielverständnis sei gewachsen, auf dem Platz hätten sich Partnerschaften gefunden, wie Klinsmann sagte. Für Experimente sei es zu früh und Hertha Tabellensituation zu kritisch.
Plattenhardt ist "startklar"
Es schmerze ihn, dass Spieler wie Stark, Mittelstädt und Torunarigha etwas hinterdran wären, „sie müssen ein bisschen Geduld haben, das habe ich ihnen auch gesagt“.
Mit dabei sein dürfte Marvin Plattenhardt, der unter der Woche leicht angeschlagen war. „Er ist fit, er ist startklar“, sagte Klinsmann über den Rechtsverteidiger, der unter ihm wieder aufgeblüht ist.
Vielleicht wird auch Herthas Winterzugang Santiago Ascacíbar zum Einsatz kommen. In der Startelf, oder im Laufe des Spiels. Den 22 Jahre alten defensiven Mittelfeldspieler aus Argentinien, ein klassischer Sechser, hatten die Berliner als „Wunschspieler“ identifiziert und für etwas mehr als zehn Millionen Euro vom Zweitligisten VfB Stuttgart geholt. „Er hat Energie, er kann das Spiel lesen, er weiß, wann und wo er dazwischenfegen muss“, sagte Klinsmann.
Die Rückrundenschwäche, von der Hertha seit Jahren verlässlich befallen wird, habe Klinsmann „aufgenommen", wie er sagte, „aber jetzt wollen wir es genau umgekehrt machen“ und mehr Punkte sammeln als in der Hinrunde. Was er aber auf jeden Fall versprechen könne, ist, dass „die Mannschaft am Sonntag Feuer haben wird“.