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Bleibt Jupp Heynckes doch länger als bis zum Sommer bei Bayern München?
© AFP

Bayern München: Jupp Heynckes ergeht es wie Angela Merkel

Jupp Heynckes will im Sommer in den Ruhestand gehen. Die Bayern-Führung will das verhindern - kein einfallsreicher Versuch, findet unser Autor.

Jupp Heynckes hat jetzt auch Karl-Heinz Rummenigge als Fan gewonnen. Das ist kein gutes Zeichen. Von Uli Hoeneß weiß man das längst, der Präsident des FC Bayern hatte Heynckes erst im Herbst überreden und aus dem Ruhestand heraus reaktivieren können zu einer weiteren Amtszeit als Trainer – seiner vierten!

Jetzt will auch Rummenigge um Heynckes kämpfen, auf dass er – anders als vereinbart – über den Sommer hinaus Trainer bleibe. Man könne sich gar keinen besseren vorstellen, sagte Rummenigge. Natürlich steht auch beim FC Bayern der Erfolg über allem. Unter Heynckes konnte das historische Triple gewonnen werden. Und auch jetzt hat der FCB unter Heynckes 16 von 17 Pflichtspielen gewonnen. Der Erfolg stimmt also wieder.

Ein bisschen wichtiger beim FC Bayern ist vielleicht nur noch das Auskommen mit den beiden mächtigen Machern, Hoeneß und Rummenigge. Die waren sich zuletzt nicht mehr grün. Bis Heynckes deren Aussöhnung als Bedingung für seine Zusage als Interimstrainer machte. Einen hübschen Nebeneffekt hätte eine Verlängerung auch: Solange sie Heynckes (72) beschäftigen, der älter ist als sie, wird die Frage nach ihrem Ruhestand nicht aufkommen. Das Alter dazu haben sie.

Hoeneß und Rummenigge setzen ihren wichtigsten Angestellten nun gewaltig unter Druck. Eigentlich wollte Heynckes im Sommer in den Ruhestand zurück. So aber zotteln sie an Heynckes. Es mag ein wenig einfallslos sein, dass ihnen nichts anderes einfällt als eben dieser Heynckes. Aber wer will mit dem Finger auf sie zeigen? Angela Merkel steuert auch ihrer vierten Amtszeit als Kanzlerin entgegen.

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