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Ziemlich guter Dinge. Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann will es genau so machen wie gegen Tottenham: auch Atletico einfach mal eben „souverän ausschalten“.
© Gabor Krieg/Imago

RB Leipzig vor dem Viertelfinale: Julian will Diego schlagen

Für RB Leipzig ist es das wichtigste Spiel der Vereinsgeschichte. Trainer Julian Nagelsmann erwartet im Viertelfinale der Champions League gegen Atletico Madrid ein knappes Duell.

Julian Nagelsmann hat die große Frage gelöst. Aus der Antwort macht der Trainer von RB Leipzig vor dem Viertelfinal-Duell beim Endturnier der Champions League aber noch ein Geheimnis. Wie ist Leipzigs nach England abgewanderte Torjäger Timo Werner ausgerechnet gegen die Abwehrspezialisten von Atlético Madrid zu ersetzen? „Ich habe schon eine Idee im Kopf, aber ich werde sie nicht preisgeben“, sagte Nagelsmann vor der Partie am Donnerstag (21 Uhr/Sky und DAZN) in Lissabon.

Durch nichts und niemanden will sich der 33-Jährige vor dem für ihn und seinem Klub mit Abstand bislang wichtigstem Spiel ablenken lassen. Weder der Werner-Wechsel zum FC Chelsea noch die Corona-Fälle bei Gegner Atlético und schon gar nicht die grauen Regenwolken über dem Rio Tejo sollen die Sachsen bei der Chance auf einen historischen Coup vom Kurs abbringen. „Es geht um die Frische, die nötige Gier zu entwickeln und mit Power ins Spiel zu gehen“, sagte Nagelsmann.

Als Vorlage dient dabei das erfolgreich bestrittene Achtelfinale gegen Vorjahresfinalist Tottenham Hotspur kurz vor der Coronapause. Da allerdings noch mit Werner als Torschützen. „Da wollten wir beide Spiele gewinnen, das haben wir getan. Jetzt wollen wir das eine Spiel gewinnen und so werden wir auch rangehen“, sagte Nagelsmann.

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Mit den beiden Siegen gegen die Spurs (1:0/3:0) gewann Nagelsmann auch an Renommee im Trainer-Duell mit dem großen José Mourinho. Nun geht es für den jüngsten Coach unter den Viertelfinalisten gegen die Auswahl von Einpeitscher Diego Simeone. „Ich freue ich mich jetzt, dass ich nach José auch Diego das erste Mal persönlich begegnen darf – und wir ihn und seine Mannschaft hoffentlich ähnlich souverän ausschalten werden“, setzte Nagelsmann im Dazn-Interview.

Im Éstadio José Alvalade, wo die deutsche Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft 2004 früh scheiterte, bedarf es besonnener Tugenden. Das weiß der RB-Coach. „Ich habe schon betont, dass es ein Geduldsthema werden wird. Man kann nicht alles nach vorne werfen und blind draufrennen. Wenn der Gegner ein 1:0 hat, wird es noch ekliger“, warnte Nagelsmann. Dabei kommt auf Torwart Péter Gulácsi natürlich eine besondere Aufgabe zu. „Wir wollen lange selber die Null halten, wenn möglich bis zum Ende“, forderte Nagelsmann.

Die Mannschaft der Spanier flog am Dienstag nach Portugal. Eigentlich wollten Spieler und Betreuer schon am Montag ins Trainingslager auf dem Benfica-Campus in Seixal reisen, aber positive Corona-Tests bei Stürmer Angel Correa und Abwehrspieler Sime Vrsaljko brachten den Zeitplan kurz vor dem Spiel am Donnerstag durcheinander.

Während die Sachsen ihre Vorbereitung auf die Partie im Éstadio José Alavalade von Lissabon fortsetzen konnten, steckte der spanische Spitzenklub erstmal in Madrid fest. Erst am Montagnachmittag kam die Entwarnung: Eine notwendige zweite Testreihe erbrachte bei Spielern und Betreuern keine weiteren Corona-Fälle.

Sportdirektor Krösche mag kein Wehklagen über die Werner-Absenz mehr hören

Nach dem Ausfall von Correa und Vrsaljko kann Trainer Diego Simeone noch auf 25 Spieler setzen, berichtete die Sportzeitung „Mundo Deportivo“. Die beiden positiv auf das Coronavirus getesteten Profis können das Spiel gegen Leipzig nur von der häuslichen Quarantäne in Spanien aus verfolgen.

Wer bei RB dann für die Tore sorgen soll, hängt noch viel vom Gesundheitszustand der verbliebenen Stürmer Yussuf Poulsen und Patrik Schick ab, die nach Knöchelverletzung und Rückenproblemen um ihre Fitness kämpfen. Poulsen hat einen kleinen Vorsprung. Gut möglich, dass Nagelsmann auf den Dänen und Christopher Nkunku als hängende Spitze setzt.

Sportdirektor Krösche mochte kein Wehklagen über die Werner-Absenz mehr hören: „Wir haben sehr viele Spieler, die Tore schießen können. Mit dem Kader, den wir haben, wollen wir Atlético schlagen.“ Ähnlich sieht es der wieder erstarkte Mittelfeldmann Emil Forsberg. „Viele meiner Mitspieler sind bereit, den nächsten Entwicklungsschritt zu gehen. Warum also nicht jetzt? Ihnen bietet sich durch Timos Abschied eine große Chance, sich jetzt noch mehr in den Fokus zu spielen und zu zeigen, dass sie das Zeug zum Leistungsträger haben“, sagte der Schwede im Interview t-online.de.

Nkunku lächelt derzeit mit Linksverteidiger Marcel Halstenberg, dessen Einsatz wegen Rückenbeschwerden offen ist, und Marcel Sabitzer von vielen Werbeplakaten in Lissabon. RB ist in Portugals Hauptstadt zur Zeit sogar optisch präsenter als Megastar Cristiano Ronaldo, der mit Juventus Turin scheiterte. Geht es nach Nagelsmann, wird das auch in der kommenden Woche so bleiben. „Es kann bis ins Finale gehen. Das ist dieses Jahr leichter als in den anderen Jahren“, sagte der Trainer. (dpa)

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