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Julian Brandt blüht unter dem neuen Trainer Peter Bosz auf.
© REUTERS

Bayer Leverkusen: Julian Brandt ist der neue Freigeist

Julian Brandt glänzt derzeit für Bayer Leverkusen und traut sich auch in der Nationalelf eine wichtigere Rolle zu.

Julian Brandt verfügt über ein gesundes Selbstbewusstsein. Deshalb nutzte der Leverkusener die Situation am Freitagabend in Mainz und brachte sich auch als Spielmacher der deutschen Nationalmannschaft ins Gespräch. „Wenn ein Zehner gesucht wird und der Bundestrainer der Meinung ist, wir haben keinen im Kader, dann denke ich, dass ich die Qualität dazu hätte“, sagte der Nationalspieler. Mit zwei Toren und zwei Vorlagen war der 22-Jährige beim 5:1-Sieg in Mainz der überragende Spieler.

Seit Leverkusens neuer Trainer Peter Bosz ihn von der Außenposition ins zentrale Mittelfeld beordert hat, blüht Brandt förmlich auf. „Wenn man außen spielt, ist man an der Position gebunden und hat weniger Raum“, sagte er. „So kann ich nun wie ein Freigeist herumlaufen. Ich fühle mich in der Rolle sehr wohl.“

Brandt erzielte seinen ersten Liga-Doppelpack

Deshalb hofft Brandt, der von Bundestrainer Joachim Löw das prestigeträchtige Nationaltrikot mit der Nummer 10 schon erhalten hat, in der Nachfolge von Mesut Özil auch ähnliche Freiheiten zu bekommen. „Der Bundestrainer wird auch gesehen haben, dass ich die Position gewechselt habe“, sagte der 23-malige Nationalspieler. „Was er davon hält, weiß ich nicht, das wird die Zukunft zeigen.“

Bosz’ Idee, den Außenstürmer zur zentralen Figur des Bayer-Spiels zu machen, ist voll aufgegangen. „Julian hat auf den Flügeln gespielt, ich habe ihn aber in der Mitte gesehen“, sagte der Niederländer. „Er ist ein sehr guter Spieler und guten Spielern muss man oft den Ball geben. Heute war er überragend und immer im richtigen Moment da.“

Trotz aller Lobeshymnen blieb Brandt auch selbstkritisch. „In der ersten Halbzeit habe ich ein paar Fehlpässe geschlagen. Da war ich am Meckern mit mir selbst“, sagte er. Dennoch war Brandt der große Initiator des Leverkusener Offensivspiels mit den Toren von Wendell, Kai Havertz und Karim Bellarabi sowie seinem ersten Bundesliga-Doppelpack. Das Gegentor erzielte Robin Quaison zum 1:1 für Mainz.

Brandt war daher rundum zufrieden. „Die Leichtigkeit ist da, es funktioniert viel“, sagte er. „Ich wusste, dass dieses Selbstbewusstsein in mir steckt, habe es aber vielleicht zu wenig ausgeschöpft.“ Leverkusen gelang der dritte Liga-Sieg in Folge, ist wieder voll auf Europapokalkurs und hat furiose Wiedergutmachung für das blamable Pokal-Aus beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim geschafft. Am Donnerstag spielt Bayer nun in der Europa League beim FK Krasnodar. „Wir wollen nicht an die Sache rangehen wie im DFB-Pokal“, sagte Brandt vor der Reise nach Russland. „Daraus haben wir gelernt.“ (dpa)

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