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Bundestrainer Joachim Löw (rechts) mit Wolfgang Niersbach 2014 bei der WM in Brasilien.
© dpa

Rücktritt von Wolfgang Niersbach: Joachim Löw reagiert "sehr betroffen" - Zwanziger schweigt

Bundestrainer Joachim Löw hat „sehr betroffen“ auf den Rücktritt von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach reagiert. Der 55 Jahre alte Löw erfuhr von der Nachricht am Montagabend im Kreise der Nationalmannschaft in München.

Er sei „überrascht und sehr traurig“, sagte Bundestrainer Joachim Löw in einer ersten Reaktion auf den Rücktritt von Wolfgang Niersbach. „Unabhängig von allen juristischen Fakten, die es gibt, denke ich einfach, dass der Wolfgang ein fantastischer Mensch war und ein fantastischer Präsident für uns“, erklärte der Bundestrainer.

„Er hat den Fußball geliebt. Er hat für den Fußball alles getan. Er war für uns jederzeit ein hervorragender Ansprechpartner. Deswegen tut es mir persönlich sehr, sehr leid, dass er zurückgetreten ist“, sagte Löw. Der Bundestrainer hatte mit Niersbach während dessen dreieinhalbjähriger Amtszeit als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet. Der größte Erfolg der gemeinsamen Arbeit war der Gewinn des WM-Titels im vergangenen Jahr in Brasilien.

Zwanziger zu Niersbach-Rücktritt: "Habe ich nicht zu bewerten"

Der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger will den Rücktritt seines Nachfolgers Wolfgang Niersbach inhaltlich indes nicht kommentieren. „Das ist eine Sache, die den DFB und Wolfgang Niersbach betreffen, das habe ich nicht zu bewerten“, sagte Zwanziger am Montagabend.

Zuvor hatte der ehemalige Chef des Deutschen Fußball-Bundes die Verantwortung für die entscheidende Steuererklärung in der WM-Affäre und den Vorwurf einer absichtlichen verzögerten Abgabe des Papiers zurückgewiesen. Als damaliger DFB-Präsident sei die Steuererklärung gemäß Satzung nicht in sein Aufgabengebiet gefallen, stattdessen nennt er den Schatzmeister und Generalsekretär als Zuständige: dies waren damals Horst R. Schmidt und Niersbach.

Zudem kündigte Zwanziger seine Zusammenarbeit mit den externen Ermittlern des DFB auf. Wie sein Anwalt am Montag in einem Brief an den DFB mitteilte, begründet Zwanziger diesen Schritt mit den angeblichen Verbindungen der Kanzlei Freshfields zum ehemaligen FIFA-Funktionär Mohamed bin Hammam und zum Staat Katar. „Es ist vor diesem Hintergrund schlechterdings unvorstellbar, dass (...) es zu einer weitergehend unvoreingenommenen Untersuchung kommen kann“, heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.(dpa)

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