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Kommentar zur Handball-WM: Immerhin qualifiziert

Ganz zynisch betrachtet birgt die Turniervergabe zudem den Vorteil, dass Deutschland als Ausrichter automatisch für das Turnier qualifiziert ist, findet unser Autor.

Der Tag der Vergabe war üblicherweise auch der Tag der großen Worte. Von neuen Perspektiven ist jetzt die Rede, von Meilensteinen und Wellen der Euphorie. Die Handball-Nationen Deutschland und Dänemark haben also den Zuschlag für die WM 2019 bekommen, zum ersten Mal in der Geschichte tragen zwei Nationen dieses bedeutsame Turnier gemeinsam aus. Was heißt das jetzt aus deutscher Sicht?

Zunächst einmal ist dem neuen Präsidium des Deutschen Handballbundes um Bernhard Bauer und Bob Hanning vier Wochen nach ihrer Wahl ein guter Start auf internationaler Bühne gelungen. Sie haben das getan, was sie als Funktionäre tun können: die organisatorischen Rahmenbedingungen für mögliche sportliche Erfolge schaffen. Darüber hinaus klingt das Konzept ebenso schlüssig wie spannend: mit fortwährendem Verlauf soll das Turnier vom Süden der Republik aus nordwärts ziehen, die Halbfinals finden wohl in Flensburg, Hamburg oder Kiel statt, das Finale in Kopenhagen.

Ganz zynisch betrachtet birgt die Turniervergabe zudem den Vorteil, dass Deutschland als Ausrichter automatisch für das Turnier qualifiziert ist. Zuletzt hatte der Deutschen zweitliebste Nationalmannschaft nacheinander zum ersten Mal Olympia- und EM-Teilnahme verpasst, es waren historische Blamagen.

So schön die Nachricht gestern auch gewesen sein mag – jetzt beginnt die Arbeit im größten Handball-Verband der Welt erst richtig. Denn jeder weiß: Wenn das deutsche Team in sechs Jahren nicht um den Titel mitspielen kann, bleiben die von dieser Weltmeisterschaft erhofften Effekte aus.

Christoph Dach

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