Sport: Im siebten Gang
Die favorisierte Stute Treve gewinnt in Paris.
Paris - Zum Schluss gab es den erwarteten Favoriteneinlauf im diesjährigen Prix de l’Arc de Triomphe, allerdings anders, als die 50 000 Zuschauer, darunter mehr als 6000 begeisterte japanische Fans, es sich vorgestellt hatten. Nicht der 22:10 Totofavorit Orfevre aus Japan bewies die besten Speedqualitäten, sondern der zweite Favorit Trêve aus Frankreich diktierte die Pace auf den letzten 400 Metern und siegte am Ende sicher gegen den japanischen Ausnahmehengst. Dieser musste wie im Vorjahr mit dem zweiten Platz vorlieb nehmen.
Die Enttäuschung der Japaner war nicht zu übersehen, doch angesichts der Leistungen des Vollblüters nicht nachzuvollziehen. Orfevre glänzte mit ihrer Platzierung trotz der Niederlage gegen eine Topstute, die nicht nur über Speed, sondern vor allem über eine hohe Geschwindigkeit am Ende des Rennens verfügt. Für die dreijährige Stute Trêve stellte auch die äußere Startbox, die für sie eine wesentlich weitere Wegstrecke bedeutete, auf der extrem kräftezehrenden Strecke von Paris-Longchamp kein Hindernis dar.
Während der ersten 2000 Meter suchte sich Jockey Thierry Jarnet eine günstige Ausgangsposition, wohlwissend, dass er auf die Spurtgeschwindigkeit seiner Stute vertrauen konnte; sie hatte ihm bei ihren vorherigen vier Starts auch geholfen. „Ich glaube, Trêve hat nicht nur sechs, sondern sieben Gänge, und diesen hat sie heute eingelegt“, kommentierte die Trainerin Criquette Head-Maarek die Leistung ihrer Ausnahmestute. Sie möchte den Erfolg im nächsten Jahr wiederholen, „denn die Stute steht ja erst am Anfang ihrer Laufbahn“.
Nicht nur für die Trainerin, die nach 34 Jahren ihren zweiten Sieg beim Arc feierte, erfüllte sich gestern Nachmittag ein Traum, sondern auch der 46-jährige Jockey Thierry Jarnet, dem unverhofft sein dritter Sieg gelang. Ursprünglich war Lanfranco Dettori für den Ritt vorgesehen, als erster Jockey für Scheich Al Thani aus Katar. Nach einem Knochenbruch am vergangenen Mittwoch war die Saison für den Star aber vorzeitig beendet. Und damit auch sein erfolgreiches Comeback nach einer desolaten Saison als Folge seiner Trennung von Scheich Mohammed aus Dubai.
Für die Herrscher-Familie aus Katar war der gestrige Sieg vor allem ein Prestigeerfolg ihres noch nicht so lange währenden Engagements im Galopprennsports, denn über Preisgelder redet man in einem der reichsten Staaten der Erde nicht; für den Galopprennsport insgesamt ist es ein Gewinn. Ulrich Nickesen
Ulrich Nickesen
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