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Der erste Streich. Grischa Prömel nach seinem Tor zum 1:1 in Leverkusen.
© Jan Huebner/Imago

Grischa Prömel in neuer Rolle beim 1. FC Union: „Ich habe mir vorgenommen, mehr Tore zu machen“

Zwei Tore in Leverkusen - Grischa Prömel wird für den 1. FC Union zum Torjäger. Er hat auch eine Erklärung dafür.

Am Morgen nach dem 2:2 gegen Bayer Leverkusen wurde Grischa Prömel 27 Jahre alt. In den Sozialen Medien bekam der Mittelfeldspieler des 1. FC Union die obligatorischen Gratulationen seines Arbeitgebers, doch für das beste Geburtstagsgeschenk hatte er schon selbst am Tag zuvor gesorgt. Mit seinen zwei Toren in Leverkusen sicherte er einen gelungenen Start in die Rückrunde – sowohl für sich als auch für seine Mannschaft.

„Ich glaube, es war der erste Doppelpack in meinem Leben. Ein kleines Wunder!“, lachte Prömel nach dem Spiel. Denn der zu diesem Zeitpunkt noch 26-Jährige gilt in der Regel nicht als sicherer Torgarant. In seinen 124 Einsätzen für Union hat er nur 15 Treffer erzielt. Sein erstes Bundesliga-Tor ließ nach dem Aufstieg anderthalb Jahre auf sich warten. Insofern hätte man nicht unbedingt erwartet, dass ausgerechnet er die aktuellen Probleme im Angriff lösen sollte.

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Die Ausfälle vom positiv getesteten Sheraldo Becker und von Taiwo Awoniyi, der für Nigeria beim Afrika-Cup im Einsatz ist, sollten eigentlich eine Chance für Unions Ersatzstürmer Kevin Behrens und Andreas Voglsammer sein. Doch am Ende war es Prömel, der vor dem Tor die meiste Gefahr ausstrahlte. Als offensiver Mittelfeldspieler neben Genki Haraguchi schlug er zweimal aus kurzer Distanz zu, um das Spiel zu drehen und für die zwischenzeitliche Führung zu sorgen.

Wie Prömel nach dem Spiel preisgab, war diese plötzliche Torgefahr auch kein Zufall. „Ich habe mir jetzt für die Rückrunde auf jeden Fall vorgenommen, mehr Tore zu machen, weil ich in der Hinrunde das eine oder andere Ding ausgelassen hab. Ich tauche schon relativ oft in der Box auf. Heute hatte ich auch einen guten Riecher, und belohnte mich mit zwei Toren.“

Womöglich taucht Prömel dort oft auf, weil er mit seiner Spielweise auch manchmal unter dem Radar fliegt. Eigentlich gehört er hinter Rani Khedira, Robin Knoche und Niko Gießelmann zu den laufstärksten Union-Spielern, doch das würde man beim ersten Blick nicht unbedingt merken. Auch wenn er für das eine oder andere taktische Foul gut ist, ist Prömel eher nicht der klassische Kämpfer-Typ, den man bei Union sonst so gerne schätzt. Er ist eher einer für den Spielaufbau, der das Mittelfeld in einem lässigen, etwas aus der Zeit gefallen Trab zu patrouillieren scheint. Auch am Samstag bei seinem ersten Tor sah er beim Abschluss und Jubel so aus, als ob er eher auf dem Strand von Rio de Janeiro eine entspannte Runde Footvolley spielen würde.

Je mehr die anderen Spieler vorne einspringen können, umso besser für die Köpenicker

Doch in Wirklichkeit waren seine Reaktionen blitzschnell und sein Abschluss eiskalt. Davon dürfte sich Union in den nächsten Wochen auch mehr wünschen, denn der Angriff ist nicht nur an diesem Wochenende dünn besetzt. Neben Becker und Awoniyi könnte nächste Woche auch Niko Gießelmann fehlen, der auch als Außenverteidiger immer wieder eine offensive Bedrohung ist. Nach dessen Verletzung gegen Leverkusen gab der Klub am Sonntag zwar erst einmal Entwarnung, doch für das Spiel gegen Hoffenheim dürfte sein Einsatz fraglich sein.
Je mehr die anderen Spieler also vorne einspringen können, umso besser für die Köpenicker. Auch, wenn die Dreifachbelastung durch das Aus in der Conference League nun weggefallen ist, überschlagen sich immer noch die wichtigen Termine im neuen Jahr. Mit Hoffenheim duelliert man am kommenden Samstag gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um die europäischen Plätze. Danach kommen das Pokalspiel gegen Hertha BSC und ein Besuch bei der wiederauflebenden Borussia aus Mönchengladbach.

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