Bundesliga: Hoffenheim bleibt in der Krise - 0:1 gegen den Hamburger SV
Ein spätes Tor von Pierre-Michel Lasogga sichert dem HSV einen 1:0-Sieg bei der TSG Hoffenheim. Für Trainer Markus Gisdol wird die Situation immer brenzliger.
Trainer Markus Gisdol muss mehr denn je um seinen Job bei der TSG Hoffenheim fürchten. Die krisengebeutelten Kraichgauer verloren im Freitagsspiel der Fußball-Bundesliga gegen den Hamburger SV durch ein spätes Tor von Pierre-Michel Lasogga mit 0:1 (0:0). Während die Gastgeber damit vor 30 000 Zuschauern erneut den ersten Heimsieg der Saison verpassten und auf dem vorletzten Tabellenplatz verharren, erzielten die Hanseaten ihren ersten Treffer nach 361 Minuten ohne Torerfolg. Es war der erste Hamburger Erfolg nach drei Spielen ohne Sieg.
Nach einer turbulenten Woche, in der Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp einige Spieler zum Krisentreffen gebeten hatte, konnten die Hoffenheimer ihren Treueschwur nicht einlösen: „Wir wollen mit dem Trainer hinten raus kommen“, hatte Kevin Volland angekündigt. Nach dem Spiel sagte der Stürmer: „Wir müssen weiter dranbleiben, die Fehler analysieren – der Rest ist nicht unsere Entscheidung. Wer schon mal selber Fußball gespielt hat, weiß, wie schwer es ist, da rauszukommen in solchen Phasen.“
Auch die Fans unterstützten den Coach mit lauten „Markus Gisdol“-Rufen. Für den 46-Jährigen könnte das 85. Erstliga-Spiel auf der TSG-Bank, mit dem er zum Rekordtrainer des Vereins aufrückte, dennoch gleichzeitig das letzte gewesen sein. Hopp verfolgte die Partie von seiner Loge aus mit unbewegter Miene. Hamburg war die bessere Mannschaft, erst Recht, als sie Mitte der zweiten Halbzeit in Überzahl agieren konnte. Kurz vor der Strafraumgrenze packte Ermin Bicakcic gegen seinen früheren Kameraden Sven Schipplock die Grätsche aus und sah wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot. Die personelle Überlegenheit nutzte der HSV allerdings erst spät. Toljan (87.) hätte nach einem Sprint durch die gesamte gegnerische Hälfte fast noch für Gisdols Erlösung gesorgt. Doch kurz darauf traf Lasogga (88.) freistehend nach Vorlage von Schipplock. dpa