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Jordan Torunarigha (rechts) steht bereit für die kommenden Aufgaben.
© imago images/Beautiful Sports

35.000 Jordan Torunarighas: Herthas Fans setzen ein Zeichen gegen Rassismus

Herthas Fans stehen nach den rassistischen Anfeindungen hinter Jordan Torunarigha. Der Verteidiger hat Strafanzeige gestellt.

Rund 35 000 Zuschauer erwartet Hertha BSC an diesem Samstag zum Bundesligaspiel gegen Mainz 05. Das ist eine eher dürftige Kulisse – vor allem für das, was die Anhänger des Berliner Fußball-Bundesligisten geplant haben. Beim Einlaufen der Mannschaften wollen sie ein Zeichen gegen Rassismus setzen, dessen Opfer Herthas Verteidiger Jordan Torunarigha am Dienstag im Pokal beim FC Schalke geworden ist. Jeder Fan soll dann ein Din-A4-Blatt mit der 25 hochhalten, mit Torunarighas Trikotnummer.

Die Aktion wird von Hertha BSC sehr begrüßt. Nicht zuletzt weil sie die generelle Haltung des Vereins in dieser Angelegenheit zum Ausdruck bringt. „Wir stehen vor, hinter und neben ihm“, sagte Co-Trainer Alexander Nouri.

Auch die Mannschaft will am Samstag noch einmal ein Zeichen für Torunarigha setzen, der am Dienstag in Gelsenkirchen von den Rängen mit Affenlauten beleidigt worden war. Die Verbalattacke hatte ihn sichtlich mitgenommen. In der Verlängerung war Torunarigha nach einem Tackling zu Boden gegangen und hatte dabei Schalkes Trainer David Wagner mitgerissen. Beim Aufstehen packte er sich einen Getränkekasten, schleuderte ihn zu Boden und sah dafür Gelb-Rot. „Er ist ein emotionaler Spieler“, sagte Innenverteidiger Niklas Stark.

Die Polizei versucht die Übeltäter zu ermitteln

Auch deshalb ist Herthas Co-Trainer Nouri am Freitag zum seelischen Befinden Torunarighas befragt worden. „Jordan ist bereit“, antwortete er. „Er hat im Training sehr gute Leistungen gezeigt. Da mache ich mir keine Sorgen.“

Die Polizei versucht, den Übeltäter mithilfe von Ton- und Videoaufnahmen aus der Schalker Arena zu ermitteln. Torunarigha selbst hat inzwischen bei der Staatsanwaltschaft Essen Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Zudem haben er und Hertha beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) ihre Stellungnahmen zu den Ereignissen abgegeben. Auch dieser Stellungnahme ist es wohl zu verdanken, dass die Rote Karte gegen David Wagner wegen vermeintlicher Spielverzögerung vom DFB-Sportgericht am Freitag zurückgenommen wurde. Torunarigha hatte ausgesagt, dass Wagner ihm habe helfen wollen.

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