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Augen zu und durch: Dedryck Boyata wirkt präsent, ist aber offensichtlich nicht in der Lage, seine Rolle als Abwehrchef und Kapitän auszufüllen.
© REUTERS

Kein Chef, viele Gegentore: Herthas Abwehr verliert die Klasse

Wenn die Berliner die Organisation der Abwehr nicht in den Griff bekommen, steigen sie ab. Ein Kommentar.

Ach, Hertha. Positiv kann man sagen, dass die Mannschaft lebt. Sie kämpft, sie „würgt“, anders kann man das nicht bezeichnen, den Ball
immer wieder mal in Richtung des gegnerischen Strafraums und hat dann dort Spieler mit überdurchschnittlicher Qualität.

Belfodil, Jovetic und Maolida sind sicher keine Fehleinkäufe. Das hilft aber alles nichts, weil die Mannschaft hinten einfach nicht funktioniert. Sie kassiert schlicht viel zu viele Gegentore. Und diese fallen oft viel zu einfach, was sogar Thomas Müller feststellte: Bei seinem Tor habe er nicht erkennen können, dass man sich um ihn kümmert.

Im Spielaufbau (gegen Union) lassen sich die Sechser, Darida und Ascacibar, viel zu tief fallen, stehen auf Höhe der Innenverteidigung und fehlen weiter vorne als Anspielstation. Dadurch ist das Mittelfeld immer in Unterzahl und lebt von Einzelaktionen (Serdar).

Boyata ist kein Abwehrchef

Fehlende Organisation in der Abwehr und den Spielaufbau im ersten Schritt organisierende Sechser sind ein klares Zeichen dafür, dass es in der Innenverteidigung nicht stimmt. Wenn eine Mannschaft funktionieren soll, muss es da hinten einen geben, der den Laden zusammen hält, Kommandos gibt, den Spielaufbau einleitet, die Mitspieler auf die richtigen Positionen verweist und sie bei hanebüchenem Stellungsfehlern auch zurechtweist.

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Damit wären wir bei Boyata. Von dem man immer hofft, dass all das kann. Er holt die Kopfbälle, wirkt präsent - ist aber offensichtlich nicht in der Lage, seine Rolle als Abwehrchef und Kapitän auszufüllen. Möglicherweise ist Boyata ein guter zweiter Innenverteidiger. Aber wenn der Trainer das Problem nicht löst, steigt das Team ab. Ach, Hertha.

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