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Bitte nachrücken! Maximilian Mittelstädt dürfte heute von Beginn an spielen.
© dpa

Spiel gegen Hoffenheim: Hertha schaut nach oben

Das Spiel gegen die TSG Hoffenheim am Freitag ist für Hertha BSC richtungsweisend. Dabei sind viele im Team verletzt.

Bei Hertha BSC haben sie sich im Sommer große Ziele gesetzt. Endlich richtig hip zu werden zum Beispiel, die ganze Stadt anzusprechen, einfach cooler zu sein in der Außendarstellung. Wie das im konkreten Fall aussehen kann, zeigt das für diesen Freitag in Auftrag gegebene Werbeplakat: Das Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim (20.30 Uhr, live bei Sky) hat der Fußball-Bundesligist unter das Motto „Berlins größte Afterwork- Party“ gestellt – und es ist schwer davon auszugehen, dass keine der zahlreichen Parallelveranstaltungen in Berlin einen ähnlichen Zulauf erfahren wird.

Um die 40.000 Menschen werden die richtungsweisende Partie vor Ort verfolgen: Im Erfolgsfall kann sich Hertha auf zwei Punkte an den Tabellenvierten aus Sinsheim heranpirschen, im Falle einer Niederlage drohen acht Punkte Rückstand auf die TSG. „Im Moment spielt Hoffenheim um die Champions League und wir um die Europa League“, sagt Herthas Trainer Pal Dardai. Und Manager Michael Preetz stellt fest: „In den nächsten Wochen wird jedem Spiel eine besonders große Bedeutung zukommen.“

Angesichts der vielen Verletzten gehen die Berliner erstaunlich optimistisch ins Spitzenspiel. „Wir haben gezeigt, dass wir an guten Tagen jeden Gegner schlagen können“, sagt Dardai. Nach den Unwägbarkeiten der Länderspielpause muss der Ungar diesmal allerdings auf reichlich (Stamm-)Personal verzichten: Fabian Lustenberger, Marvin Plattenhardt, Mitchell Weiser, Ondrej Duda und Sinan Kurt fehlen allesamt verletzt, zudem ist unklar, ob Innenverteidiger John Anthony Brooks und Salomon Kalou spielen können. Sollten die beiden tatsächlich ausfallen, wird es langsam eng mit Alternativen.

Nur vier Spieler aus dem Profi-Kader

„Die Länderspielpause war viel zu lang und ziemlich nervig“, sagt Dardai, der zum Teil nur mit vier Spielern aus dem Profi-Kader trainieren lassen konnte. „Ich bin trotzdem positiv, dass wir gewinnen können und die Nachrücker das zeigen können, was wir sehen wollen.“ Maximilian Mittelstädt etwa hat bereits nachgewiesen, dass er ein adäquater Ersatz für Marvin Plattenhardt sein kann, wenn er es – wie am Freitag – sein muss. „Wir haben eine Menge Spieler, die auf ihre Chance gewartet haben“, sagt Preetz, „deshalb müssen wir die Situation auch so annehmen, wie sie ist.“

Dass Hertha am Freitag mit Hoffenheim auf eine der spannendsten Mannschaften der laufenden Bundesliga-Saison trifft, macht die Sache jedoch nicht leichter. „Sie sind sicherlich eine positive Überraschung“, sagt Preetz über das Team des jüngsten Bundesliga-Trainers Julian Nagelsmann, „ein sehr unangenehmer Gegner“. Das gilt allerdings auch für die Berliner selbst, zumindest in jedem Heimspiel. Und das hat sich auch schon bis in den Kraichgau herumgesprochen. „Hertha ist zuhause brutal aggressiv. Dieses Level an Aggressivität müssen wir ebenfalls erreichen“, sagt Nagelsmann. „Aber wir sind auswärts auch nicht total blind.“

Für Hertha könnte sprechen, dass sich die Berliner bislang sehr schwer damit getan haben, den Bundesliga-Spieltag abzuschließen – die letzten drei Sonntagsspiele gingen allesamt verloren. Diesmal läuten sie ihn nun ein, und das hat sich unter statistischen Aspekten als höchst wertvoll erwiesen: Seitdem Pal Dardai den Trainerposten vor zwei Jahren übernommen hat, musste Hertha zehn Mal am Freitagabend ran – bislang ohne jede Niederlage. Die Voraussetzungen für eine richtige Party sind gegeben.

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