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Viel Rauch um nichts. Wolfsburger Fans zünden Pyrotechnik im Fanblock.
© Ralf Hirschberger/dpa

VfL Wolfsburg klettert auf Platz 15: Hertha BSC liefert Nullnummer ab

Gegen den VfL Wolfsburg kommen die Berliner über ein 0:0 nicht hinaus. Trotzdem müssen die Gäste in der Nachspielzeit einen Wirkungstreffer hinnehmen.

Wer sich am späten, nasskalten Ostersamstag dann tatsächlich auf den Weg ins Olympiastadion gemacht hatte, wurde für seinen Enthusiasmus nicht belohnt, solange er es mit Hertha BSC hält. Ein letztlich maues Spiel, das keiner wirklich gebraucht, geschweige denn verdient hatte, endete vor 34 765 Zuschauern gegen einen harmlosen VfL Wolfsburg 0:0.

Damit verpasste es Berlins Fußball-Bundesligist in der Tabelle vorübergehend auf Platz acht vorzurücken, wie es im Falle eines Sieges gesehen wäre. So aber müssen die Berliner auch nach dem fünften Anlauf weiterhin auf ihren ersten Heimsieg in diesem Jahr warten. Aber auch dem Gast aus Niedersachsen nützt der Punkt im Abstiegskampf nicht wirklich viel. Mit 14 Unentschieden bleibt der VW-Verein der Unentschieden-König der Liga  

Herthas Trainer Pal Dardai nahm im Vergleich zum vergangenem Spiel gegen den Hamburger SV zwei personelle Veränderungen vor. Für Valentino Lazaro und den gelbgesperrten Marvin Plattenhardt rotierten Mathew Leckie und Salomon Kalou in die Startelf, wobei Maximilian Mittelstädt von der linken offensiven Position auf die hintere rückte.

Vor allem der erkältungsbedingte Ausfall des spielfreudigen Lazaro machte sich bemerkbar. Beide Mannschaften erstarrten förmlich in einer auf Torverhinderung bedachten Spielweise. Und so blieb das Spiel weitgehend ereignisfrei.

In der ersten Halbzeit klatschte der Ball auf beiden Seiten jeweils einmal an den Pfosten. Bei den Wolfsburger schon früh im Spiel nach einer Ecke Weisers und einer verunglückten Rettungstat von Gäste-Kapitän Ignacio Camacho, der sich mit Leckie in den Luftkampf begeben hatte. Auf Seiten der Berliner, nachdem von Niklas Starks Bein eine Flanke von Maximilian Arnold an das Gehäuse knallte. Etwas später verfehlte ein Distanzschuss von Kalou nur um Zentimeter das Wolfsburger Tor.

Wenig klare Chancen

Klare Torchancen ergaben sich selten, das Spiel hatte sich irgendwie den widrigen äußeren Bedingungen angepasst. Im kühlen Niesel waren längst nicht alle spielerischen und technischen Unzulänglichkeiten des Abends dem seifigen Rasen zuzuschieben. Die Spielauslösung beider Mannschaften blieb bruchstückhaft. Schludrige Zuspiel und schlampige Ballannahmen ließen zu keiner Zeit einen Spielfluss aufkommen.

Der Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia durfte man den geringeren Vorwurf machen zu diesem Zeitpunkt. Der VfL Wolfsburg steckt bedrohlich tief im Abstiegskampf. Betrüblicher war vielmehr aus Berliner Sicht, dass Herthas über weite Strecken des Spiels einfach keinen Druck auf den verunsicherten Gegner auszuüben vermochte.

Zum bis dahin tristen Kick passte dann auch, dass kurz nach Wiederbeginn einige Chaoten im Wolfsburger Block Bengalos zündelten, die das Spielfeld dann minutenlang in einem undurchsichtigen Nebel hüllten. Schiedsrichter Deniz Aytekin unterbrach das Spiel für ein paar Minuten.

Nach einer gespielten Stunde griff dann Dardai ins Spiel ein, für den bemühten, aber auch glücklosen Kapitän Vedad Ibisevic kam Davie Selke. Doch auch dieser bekam als zentrale Sturmspitze kaum verwertbare Anspiele. Einen eigentlich guten Steilpass von Kalou konnte er nicht erlaufen.

Für die Schlussphase ersetzte der slowakische Nationalspieler Ondrej Duda den gestern bisweilen fahrig wirkenden Arne Maier. Schließlich gab auch noch der über ein Jahr lang verletzte Julian Schieber sein Comeback, er kam für Kalou. Doch auch er konnte keinen gefährlichen Moment mehr kreieren. Bitter für die Gäste: Guilavogui, der bereits verwarnt war, foulte in der Nachspielzeit Lustenberger. Es gab erneut Gelb und damit einen Platzverweis für den Wolfsburger, der dem VfL nächste Woche gegen Abstiegskonkurrent SC Freiburg gesperrt fehlt. Kurz danach trudelte ein Fußballspiel aus, das schon wenig aufregend angefangen hatte. Die Pfiffe aus der Kurve waren unüberhörbar.

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