Vor Spitzenspiel beim FC Bayern München: Hertha BSC hofft auf Mitchell Weiser
Am Donnerstag soll Mitchell Weiser wieder ins Mannschaftstraining einsteigen - gerade noch rechtzeitig, um vielleicht am Samstag beim FC Bayern doch mitwirken zu können.
Pal Dardai schätzt das Prinzip des mündigen Profis. Der Trainer von Hertha BSC will, dass seine Spieler eigenständig Entscheidungen treffen, auch in essentiellen Fragen. Das hat etwas mit einem gewissen Grundvertrauen zu tun, und dieses Grundvertrauen bringt Dardai jetzt auch Mitchell Weiser entgegen. Der Rechtsverteidiger des Berliner Fußball-Bundesligisten kann am Freitag im Grunde genommen selbst darüber entscheiden, ob er am Samstag im Spitzenspiel gegen Bayern München spielen kann oder nicht. Dann muss Weiser seinem Trainer mitteilen, ob sein verletztes Sprunggelenk noch schmerzt oder nicht. „Ich hoffe, er ist professionell genug, diese Entscheidung zu treffen“, sagt Dardai.
Weiser hat auch am Mittwoch noch nicht mit der Mannschaft, sondern nur individuell trainiert. Am Donnerstag - zehn Tage, nachdem er sich bei der U-21-Nationalmannschaft das Außenband im Sprunggelenk angerissen hat - soll der 21-Jährige erstmals wieder das normale Programm absolvieren, inklusive Zweikämpfen. Signalisiert er tags darauf, dass das Sprunggelenk keine Reaktion zeigt, gibt es laut Dardai die Möglichkeit, dass Weiser gegen die Bayern in die Mannschaft zurückkehrt. Angesichts seiner Qualität im Umschaltspiel wäre er sogar eine Option für die Startelf.
„Er soll ehrlich sein“, sagt Herthas Trainer. Immerhin ist das Spiel in München für Weiser noch ein bisschen besonderer als für den Rest der Mannschaft. Bis zum Sommer stand er bei den Bayern unter Vertrag, 17 Bundesligaspiele hat Weiser für die Münchner bestritten, ehe er nach Berlin wechselte, um seiner Karriere einen neuen Schub zu verpassen. Der Plan ist aufgegangen: Weiser ist bei Hertha zum Bundesliga-Stammspieler geworden und vor zwei Wochen erstmals in die U 21 berufen worden. Dardai hält ihn auf der rechten Außenbahn sogar für einen kleinen Spielmacher.
Auch deshalb wäre der Ungar froh, wenn er Weiser in München dabei hätte - allerdings nicht um jeden Preis: „Wir wollen nicht, dass er nach 20 Minuten ausgewechselt werden muss und für den Rest des Jahres ausfällt.“