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Blick nach vorn. Manager Michael Preetz (links) und Hertha-Präsident Werner Gegenbauer auf der Mitgliederversammlung am Montagabend.
© dpa

Planung für nächste Saison: Hertha BSC hat für neue Spieler mehr Geld

Hertha BSC erhöht den Lizenzspieler-Etat für die kommende Saison auf rund 31 Millionen Euro. Damit haben die Berliner rund acht Millionen Euro mehr zur Verfügung.

Auch wenn der letzte Vorhang im ICC vor ein paar Tagen gefallen ist, so hat es doch ein kleiner Brauch in die Jetztzeit geschafft. In unmittelbarer Nachbarschaft, in der Messehalle 20, hielt gestern Hertha BSC seine Mitgliederversammlung ab, und wie so oft in der Vergangenheit marschierte die Mannschaft zur allgemeinen Auflockerung der knapp 1500 anwesenden Mitglieder auf. Vorneweg ihr Trainer Jos Luhukay, leicht hintendran der angeschlagene Ronny auf Krücken. „Wir geben und tun alles, um auch in der nächsten Saison erfolgreich zu sein", rief Luhukay ins Auditorium. Der Applaus war ihm sicher. Zudem steht der über Jahrzehnte chronisch klamme Verein seit dem Einstieg eines strategischen Partners (KKR) auf vergleichsweise soliden wirtschaftlichen Füßen. Der Deal mit dem US-Finanzinvestor hatte Ende Januar dieses Jahres rund 61 Millionen Euro in die Kasse des wirtschaftlich schwer angeschlagenen Fußballunternehmens gespült. Für rund 20 Millionen Euro hatte der Investor 9,7 Prozent Anteile an der Hertha BSC GmbH und Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien erworben. Die restlichen 90,3 Prozent sind beim Hertha BSC Stammverein verblieben.

„Wir haben nun die Möglichkeit, einige Transfers zu realisieren“

Verwendet wurde das meiste Geld für die Ablösung aller zinstragenden Verbindlichkeiten. Zum 30. Juni 2013 wies Hertha einen Gesamtschuldenstand von knapp 37 Millionen Euro aus. Zudem hat Hertha einst veräußerte Rechte zurückerworben, wie etwa die am Stadioncatering für die Zeit von 2014 bis 2020 im Wert von zehn bis zwölf Millionen Euro. Daneben kaufte Hertha TV- und Marketingrechte zurück. Daraus ergeben sich Einsparungen, die sich bereits für die kommende Saison bemerkbar machen.

Und so plant Hertha für die kommende Bundesligaspielzeit mit einem Etat von 81 Millionen Euro, wie Herthas Finanz-Geschäftsführer Ingo Schiller gestern sagte. Für die abgelaufene Bundesligasaison hatte Hertha mit 69 Millionen Euro geplant. In seiner neuen Planung geht der Bundesligist dabei von einem Zuschauerschnitt von 47 500 und 40 Punkten in der Tabelle aus, was in der zurückliegenden Saison überboten wurde. Vor allem aber wird Hertha den Betrag für die Personalkosten um rund acht Millionen Euro anheben. Sie steigen im Vergleich zur Vorsaison von 28,1 Millionen Euro (davon 22,9 Millionen für die Lizenzspieler) auf 36,9 Millionen (31 Millionen Lizenzspieler). Möglich wird diese Steigerung durch die Ersparnisse aus dem KKR-Deal sowie den Verkauf von Torjäger Adrian Ramos an Vizemeister Borussia Dortmund. „Wir haben nun die Möglichkeit, einige Transfers zu realisieren“, sagte Ingo Schiller, dessen Vertrag als Geschäftsführer bis 2018 verlängert wurde. „Wir wollen eine stabile und ehrgeizige Mannschaft haben“, sagte Manager Michael Preetz, der allerdings vor zu hohen Erwartungen warnte. „Wir wollen uns und Berlin die Bundesliga erhalten“, aber Etablierung brauche Zeit. „Hertha hat eine neue Stufe der Stabilität erreicht“, sagte Bernd Schiphorst, seit 2008 Vorsitzender des Aufsichtsrates des Vereins, der gestern wie seine Gremiumskollegen für weitere vier Jahre gewählt wurde. Michael Rosentritt

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