Fußball-Bundesliga: Hertha BSC: Die Franken kommen!
Hertha BSC empfängt zum Saisonauftakt den 1. FC Nürnberg. Das ist eine Ansetzung mit Vorgeschichte.
Der 1. FC Nürnberg ist es also geworden. Wenn die Fußball-Bundesliga am letzten August-Wochenende in ihre 56. Spielzeit startet, bekommt es Hertha BSC mit einem der beiden Aufsteiger zu tun. Die konkrete Anstoßzeit für das Match im Olympiastadion steht zwar noch nicht fest, es kommen dafür aber nur der Samstag oder Sonntag infrage, da Bayern am Freitag gegen Hoffenheim die Saison eröffnet. Die nominell beste Ansetzung zum Saisonauftakt steigt in Dortmund: die ortsansässige Borussia trifft auf einen ihrer, nun ja, alten Lieblingsrivalen, das Brauseunternehmen aus Leipzig. Obendrein gibt es zwei Duelle, deren Reiz allein in der geografischen Nähe beider Abordnungen begründet liegt: Borussia Mönchengladbach empfängt Bayer Leverkusen, Werder Bremen freut sich über den Besuch von Hannover 96. Die traditionsreichste Ansetzung am ersten Spieltag findet allerdings im Olympiastadion statt: zwischen dem neunfachen Deutschen Meister aus dem Frankenland und eben Hertha BSC, letztmalig Titelträger 1931.
Nürnberg, Nürnberg wird der blau-weiße Anhang denken, da war doch was, oder? Aber selbstverständlich! Zuletzt duellierten sich beide Mannschaften am 16. Dezember 2015 im Nürnberger Frankenstadion, seinerzeit setzte sich der Bundesligist aus Berlin im Achtelfinale des DFB-Pokals souverän mit 2:0 durch.
Wesentlich mehr fußballaffine Menschen werden sich an das vorangegangene Aufeinandertreffen beider Teams erinnern: Es stieg am 2. Februar 2014, Herthas Trainer hieß noch Jos Luhukay – und im Olympiastadion kochten die Emotionen über. Im Mittelpunkt stand einmal mehr Nürnbergs Keeper Raphael Schäfer, dem Herthas Fans nach dem Abpfiff an die Wäsche wollten. Hintergrund war – wie sollte es anders sein – ein vorangegangenes Duell am 13. März 2010. Gerade der harte Berliner Kern fühlte sich von Schäfers Gesten in Richtung Ostkurve provoziert, später stieg Hertha als abgeschlagener Tabellenletzter ab. So gesehen ist es gerade unter emotionalen Aspekten gut, dass Schäfer seine Karriere vor einem Jahr beendet hat.