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Pleite in Fürth. Der Berliner Trainer Tayfun Korkut wendet sich enttäuscht ab.
© Daniel Löb/dpa

Nach der Niederlage in Fürth: Hertha BSC befindet sich in einer gefährlichen Abwärtsspirale

Nach dem ansprechenden Start unter Trainer Korkut geht es bei Hertha seit Jahresbeginn in die falsche Richtung. Viel Zeit, dies zu ändern, bleibt nicht mehr. Ein Kommentar.

Abstiegskampf, immer wieder Abstiegskampf bei Hertha BSC. In dieser Saison der Fußball-Bundesliga genau wie in der vorigen. Vor einem Jahr war Hertha nach 22 Spieltagen punktgleich mit Relegationsplatz 16, hatte nur einen Zähler Vorsprung auf Rang 17. Jetzt ist es zum gleichen Zeitpunkt ein Punkt auf den Relegationsplatz, fünf auf Rang 17. An den Zahlen gemessen sieht es also etwas weniger schlecht aus.

Doch vor gut einem Jahr hatte Pal Dardai das Traineramt übernommen und eine Art Aufbruchstimmung erzeugt. Obwohl die Ergebnisse zunächst nicht stimmten. Das kam später, gerade noch rechtzeitig. Diesmal stimmten die Resultate nach dem Trainerwechsel zu Tayfun Korkut zunächst größtenteils. Hertha BSC wähnte sich spätestens nach dem 3:2 gegen Borussia Dortmund kurz vor Weihnachten auf dem richtigen Weg.

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Dieser Sieg ist noch nicht einmal zwei Monate her, aber doch sehr weit weg. Weil der mit Jahresbeginn einsetzende Abwärtstrend nicht gestoppt werden kann. Bei seinerzeit schwer kriselnden Wolfsburgern gelang kein Sieg. Ebenso wenig zu Hause gegen Bochum. Und nun in Fürth, beim Tabellenletzten, reichte es nicht einmal für ein Unentschieden. Nur der VfB Stuttgart ist in der Rückrunde erfolgloser als Hertha. Korkuts Punkteschnitt seit Amtsantritt liegt mittlerweile
knapp unter dem von Dardai in den ersten 13 Spielen dieser Saison (1,0 zu 1,08).

Eine Weiterentwicklung der Mannschaft hatte Sportgeschäftsführer Fredi Bobic bei Dardai vermisst. Doch diese ist auch unter dem neuen Trainer nach den guten Ansätzen nicht mehr zu erkennen. Ja, Hertha spielt offensiver, kommt immer wieder auf eine stattliche Anzahl von Torschüssen. Aber was hilft das, wenn in fünf Rückrundenspielen in der Liga kümmerliche vier Treffer auf der Habenseite stehen. Außerdem ist die Abwehr gewohnt anfällig geblieben und es reicht fast nie zu einer konstanten Leistung über 90 Minuten. Das Team verschläft stets kürzere oder längere Phasen des Spiels.

Hertha ist wieder voll in den Abstiegskampf reingerutscht. Viel Zeit, die Kurve zu kriegen, ist nicht mehr. Und nachdem es gegen Gegner aus den mittleren und unteren Bereichen der Tabelle nicht zu Siegen gereicht hat, wird es nun mit Sicherheit nicht einfacher. Mit RB Leipzig und dem SC Freiburg warten nacheinander zwei Teams aus dem ersten Drittel.

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