zum Hauptinhalt
Verschämter Jubel: Die Hamburger Ivica Olic, Zoltan Stieber und Nicolai Müller klatschen nach dem Eigentor von Hannovers Marcelo ab.
© dpa

2:1 gegen Hannover 96: Hamburger SV holt zweiten Sieg in Serie

Dem HSV gelingt etwas lange Undenkbares: Das 2:0 gegen Hannover ist der zweite Erfolg in Serie seit April 2013. Damit verschaffen sich die Hanseaten Luft im Tabellenkeller.

Der Hamburger SV hat auch dank der Mithilfe von Hannover 96 erstmals nach 20 Monaten wieder zwei Bundesliga-Siege in Folge eingefahren. Mit dem 2:1 (1:0)-Erfolg im Nord-Derby und nun 23 Punkten verschaffte sich die Elf von Coach Josef Zinnbauer Luft im Abstiegskampf. Nach einem von Joselu (23. Minute) verschossenen Foulelfmeter traf Marcelo (26.) am Samstag unglücklich zum Eigentor. Marcell Jansen (50.) erhöhte mit einem erneut von Marcelo abgefälschten Schuss. Artur Sobiech (66.) gelang vor 51 779 Besuchern nur noch der Anschlusstreffer.

„Es war für uns ein Abstiegsfight. Wir sind froh, drei Punkte geholt zu haben. Wir hatten heute das Quäntchen Glück, das man auch mal braucht“, gestand HSV-Torschütze Jansen, der schon am Mittwoch in Paderborn getroffen hatte. Die Niedersachsen beklagten unglückliche Gegentore. „Wir investieren immer so viel und haben so wenig Ertrag am Ende. Wir sollten jetzt schleunigst wieder anfangen zu punkten“, forderte 96-Kapitän Lars Stindl. Mit nur einem Punkt aus drei Rückrundenpartien können die Niedersachsen ihre Europapokal-Ambitionen vorerst begraben. Die Hanseaten setzten ihre Serie von inzwischen zehn ungeschlagenen Heimspielen gegen die Niedersachsen fort.

Trotz aller Rivalität liefen die Niedersachsen zum Aufwärmen mit einem Schriftzug „Ich bin Feuer und Flamme“ auf dem Rasen auf: Hannover unterstützt die Olympia-Bewerbung der Hansestadt. Der HSV warb um das ganze Spiel herum für die Sommerspiele. Gastgeschenke wollte die Elf von Tayfun Korkut eigentlich nicht verteilen - doch dann kam es ganz anders. Anders als erwartet veränderte Zinnbauer die Erfolgsformation vom 3:0 in Paderborn: Zwar fing Marcell Jansen wieder offensiv auf dem linken Flügel an, auf der Sechserposition gab aber der Chilene Marcelo Diaz sein Startelfdebüt neben Rafael van der Vaart. Petr Jiracek blieb zunächst draußen.

Das Spiel machte aber 96. Die meisten Konter liefen über den gut aufgelegten Lars Stindl, der unter der Woche noch pausiert hatte. Der Kapitän hatte auch nach sechs Minuten die erste Torgelegenheit, als er mit einem Distanzschuss aus 20 Metern Torhüter Jaroslav Drobny prüfte. Der Tscheche lenkte den Ball über die Latte. Einen Elfmeter bekam Hannover nach Foul an Salif Sané zugesprochen. Den von Joselu in die rechte Ecke geschossenen Strafstoß meisterte Drobny. Nur wenig später setzten die Gastgeber zu einem schnellen Konter an, Zoltan Stieber flankte vor das Gehäuse. Marcelos Versuch, den Ball über das Tor von Ron-Robert Zieler zu lenken, ging schief. Unhaltbar senkte sich die abgelenkte Flanke in den rechten oberen Winkel. Korkut, der bis dahin sein Team unentwegt angefeuert hatte, war bedient. Der HSV sicherte danach das Ergebnis ab und trug seine Angriffe nur zögerlich vor. Eine echte Torchance gab es in den ersten 45 Minuten nicht mehr.

In der Pause blieb van der Vaart, der schon in Paderborn mit Muskelproblemen ausgewechselt wurde, in der Kabine. Ohne den Holländer wurde der HSV gefährlicher: Erst gelang Jansen unter Mithilfe von Marcelo sein zweiter Saisontreffer, dann verfehlte Diaz um ein Haar sein erstes Tor. Sein Freistoß traf nur den Pfosten. Drobny war auf der anderen Seite zur Stelle und sicherte Heimsieg Nummer vier ab, als er die Chancen von Marcelo (64.) und Joselu (69.) vereitelte. Beim Gegentor kam Drobny nicht an einen Abpraller von Marcelo heran, Sobiech vollendete mit dem Kopf. (dpa)

Zur Startseite