Matteo Berrettini im Wimbledon-Finale: Großer Sport-Sonntag für Italien in London
Einige Stunden vor dem EM-Finale wird Matteo Berrettini als erster Italiener im Endspiel von Wimbledon aufschlagen. Sein Gegner ist Novak Djokovic.
Matteo Berrettini eröffnet in Wimbledon einen denkwürdigen italienischen Sport-Sonntag in London. Bevor die Fußballer in Wembley gegen England Europameister werden wollen, kann Berrettini für den ersten italienischen Titel bei dem Klassiker auf Rasen sorgen (15 Uhr, live bei Sky).
Der 25-Jährige zog am Freitag mit einem Viersatzsieg gegen den Polen Hubert Hurkacz ins Endspiel ein – weder bei den Frauen noch bei den Männern gab es zuvor bei diesem Grand-Slam-Turnier ein Finale mit italienischer Beteiligung. Berrettini brauchte beim 6:3, 6:0, 6:7 (3:7), 6:4 gut zweieinhalb Stunden, um sein erstes Endspiel bei einem Grand-Slam-Turnier überhaupt zu erreichen.
Ein paar Fans sangen daraufhin scherzhaft „Football's coming home“, die allseits bekannte Fußball-Hymne und wenig später gab es per Twitter eine Gratulation von Fußball-Nationaltrainer Roberto Mancini, der schrieb: „Am Sonntag alle mit dem Herzen in Wimbledon und Wembley.“
Berrettinis Gegner im Endspiel ist Turnierfavorit Novak Djokovic. Der Serbe setzte sich mit 7:6 (7:3), 7:5, 7:5 gegen Denis Shapovalov aus Kanada durch. Djokovic strebt nun seinen 20. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier an. Damit würde er die Bestmarke von Roger Federer und Rafael Nadal einstellen. Zudem will der 34-Jährige auch das dritte der vier wichtigsten Turniere in diesem Jahr für sich entscheiden.
„Mir fehlen die Worte, ich werde ein paar Stunden brauchen, um das zu verarbeiten“, hatte der stolz lächelnde Berrettini ein paar Stunden zuvor am Nachmittag gesagt. „Ich habe ein großartiges Match gespielt. Davon habe ich nie geträumt, weil es zu viel war. Das ist der bisher beste Tennis-Tag in meinem Leben.“
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Der 24-jährige Hurkacz verpasste es seinerseits, als erster Pole in das Männer-Finale einzuziehen, nachdem er zuvor die Hoffnungen des achtmaligen Champion Roger Federer beendet hatte.
Die 15 000 Zuschauer auf dem komplett gefüllten Centre Court sahen am Freitag zunächst ein einseitiges erstes Semifinale. Im Duell zweier 1,96 Meter langer Spieler konnte Hurkacz nicht an seine Glanzvorstellung gegen Federer anknüpfen.
Der Weltranglisten-18. machte zu viele Fehler und konnte seine wenigen Möglichkeiten nicht nutzen. Nach kaum einer Stunde lag der fast nahezu perfekt spielende Berrettini mit 2:0-Sätzen vorn. Danach kam Hurkacz besser in Schwung und vermied mit einem starken Tiebreak das schnelle Ende. Allerdings verlor er direkt danach sein Aufschlagspiel, diesen Vorsprung brachte der stark aufschlagende Berrettini ins Ziel. (dpa)