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Andre Hahn (l-r), Lars Stindl und Torschütze Fabian Johnson aus Mönchengladbach feiern das 1:0.
© dpa
Update

1:0 gegen Stuttgart: Gladbach trotz Schwächen weiter

Borussia Mönchengladbach steht im Achtelfinale des DFB-Pokals. Gegen Bundesliga-Absteiger Stuttgart kam die Mannschaft zu einem glücklichen, aber letztlich verdienten 2:0-Sieg.

Mitte der ersten Hälfte entwickelte sich das Fußballspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem VfB Stuttgart langsam so, wie man das von einem Pokalduell zwischen einem Erst- und einen Zweitligisten erwartet. Die eine Mannschaft drückte, sie nagelte ihren Gegner jetzt in dessen Hälfte fest, kam zu Eckball um Eckball. 5:1 hieß das Eckenverhältnis zwischenzeitlich - seltsamerweise aber nicht für den Champions-League-Teilnehmer aus Mönchengladbach, sondern für den Zweitligisten aus dem Schwabenland. Genauso seltsam war, dass die Gladbacher genau in dieser Phase durch einen Konter die 1:0-Führung erzielten. Normal war allenfalls, dass der Bundesligist vor 40 452 Zuschauern im Borussia-Park durch einen 2:0 (1:0)-Sieg ins Achtelfinale des DFB-Pokals einzog.

„Das war nicht leicht für uns nach den vielen Reisen und Spielen“, urteilte Gladbachs André Hahn mit Blick auf die Dreifachbelastung in Bundesliga, Pokal und Champions League. „Wir sind zäh ins Spiel gekommen, haben es aber dann voll und ganz im Griff gehabt.“

Im dritten Pokalspiel gegen den VfB setzten sich damit zum dritten Mal die Gladbacher durch. Allerdings mit viel Mühe. Der Zweitligist, der kurzfristig auf den angeschlagenen Stürmer Simon Terodde verzichten musste, spielte unter seinem neuen Trainer Hannes Wolf gut organisiert. Mit zwei Viererketten versperrten die Stuttgarter den Hausherren höchst effektiv den Weg in den Strafraum. Ohne die weiterhin verletzten Raffael und Thorgan Hazard wirkten die Bemühungen der Gladbacher allerdings auch sehr irdisch. Zudem hatte Trainer Andre Schubert die Außenpositionen seiner Viererkette etwas überraschend mit den eher defensiv orientierten Niko Elvedi und Tony Jantschke besetzt. Bis auf einen Versuch von André Hahn im Anschluss an eine Ecke schaffte es der Bundesligist nicht, Gefahr für das Tor von Torhüter Mitch Langerak zu initiieren.

Erst nach der Führung erspielte sich Gladbach echte Überlegenheit

Die Stuttgarter kamen gegen die oft etwas fahrigen Gladbacher, die sich im Mittelfeld einige Ballverluste zu viel leisteten, zu guten Konteransätzen, spielten sie aber nicht entschlossen genug zu Ende. Die beste Gelegenheit des VfB vereitelte Jannik Vestergaard, der einen Schuss von Takuma Asano zur Ecke grätschte. Als die Stuttgarter gerade etwas mehr Zutrauen in ihre Fähigkeiten zu entwickeln schienen und ihrerseits Druck aufbauten, gelang den Gladbachern mit ihrem ersten klar strukturierten Angriff der Führungstreffer zum 1:0. Nach einem Ballgewinn durch Jantschke an der Seitenlinie tief in der eigenen Hälfte und zwei raumgreifenden Flachpässen schickte Hahn den Ball mit der Hacke in den Lauf von Fabian Johnson, der Langerak ohne Mühe überwand.

Erst nach der Führung wurde aus der Gladbacher Scheindominanz mit viel nutzlosem Ballbesitz echte Überlegenheit. Noch vor der Pause hatten die Hausherren durch Jantschke und Hahn, jeweils frei vor Langerak, weitere Möglichkeiten. Gleich nach Wiederbeginn vergab Hahn, erneut nach einem Konter das sichere 2:0. Das Tor war leer, doch weil der Gladbacher den Ball nicht richtig traf, konnte Langerak noch retten. Kurz darauf war der Stuttgarter Torhüter erneut der Sieger im Duell mit Borussias Offensivspieler. Weil die Gladbacher so fahrlässig mit ihren hochklassigen Chancen umgingen, blieb es in einem wenig ansehnlichen Spiel zumindest vom Ergebnis her spannend – bis Borussias Kapitän Lars Stindl sieben Minuten vor Schluss einen weiteren Konter mit einem Schlenzer von der Strafraumlinie zum 2:0 abschloss.

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