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Alba Berlins Kapitän Niels Giffey will mit seinem Team die Serie von drei Siegen ausbauen. Foto: BBL-Foto/Imago
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Alba vor dem Spiel gegen Ludwigsburg: Giffey zeigt sich zufrieden mit Albas Form - und wundert sich über Dopingtests

Alba Berlin peilt morgen gegen Ludwigsburg den Gruppensieg beim Finalturnier an. Albas Kapitän Niels Giffey zeigt derweil wenig Verständnis für Dopingtests durch Außenstehende. 

München - Dass beim Meisterturnier der Basketball-Bundesliga (BBL) unter den speziellen Bedingungen auch mal ein Lagerkoller-Gefühl aufkommen kann, ist für Niels Giffey ganz normal. Die BBL hat ein strenges Hygiene- und Sicherheitskonzept entwickelt, wonach die Profis und Betreuer der zehn Teams während des dreiwöchigen Turniers in München keinen Kontakt zur Außenwelt haben und gemeinsam in einem Hotel wohnen. „Vor ein paar Tagen war ich schon mal kurz in der Stimmung: Wo ist die Tür? Ich will hier raus“, sagte Giffey am Sonntag bei einer virtuellen Medienrunde.

Mittlerweile sei dieses Tief aber wieder verflogen, beteuerte der Kapitän von Alba Berlin. Was auch daran liegen dürfte, dass seine Mannschaft derzeit überzeugt. Nach dem souveränen 102:72-Sieg am Samstagabend gegen Rasta Vechta geht es für die weiter ungeschlagenen Berliner an diesem Montag (20.30 Uhr/Magentasport) gegen die Riesen Ludwigsburg um den Gruppensieg.

Einen Heimvorteil gibt es natürlich nicht bei dem Geisterturnier ohne Publikum, aber als Gruppensieger hätte Alba zumindest einen Tag mehr Vorbereitungszeit auf das Viertelfinale und würde aller Voraussicht nach vermeiden, schon früh auf Bayern München oder Oldenburg zu treffen. „Ein extra Tag Pause wäre sehr gut“, sagte Giffey.

Für Alba-Manager Marco Baldi ist das Duell mit Ludwigsburg „ein erstes Endspiel und ein echter Prüfstein“. Denn auch Ludwigsburg spielt bislang ein starkes Turnier und ist ebenfalls noch unbesiegt. Großen Respekt hat Albas Trainer Aito Garcia Reneses vor allem vor der Spielweise des Kontrahenten. „Sie spielen mit einer hohen Intensität, sind sehr physisch und gut organisiert – besonders in der Defensive. Das macht es schwer, sie zu schlagen“, sagte der Spanier.

Wer der Viertelfinalgegner der Berliner wird, ist noch offen. Auf mögliche Gedankenspiele will sich aber niemand einlassen. Und Reneses möchte erst gar keinen unnötigen Druck aufbauen. „Auch wenn wir nicht gewinnen sollten, haben wir noch immer alle Möglichkeiten in den Play-offs. Ich denke nicht so viel darüber nach, ob wir die Gruppe als Erster oder Zweiter beenden“, sagte er.

Die Berliner haben zwar einen Tag weniger zur Vorbereitung als Ludwigsburg, aber durch die frühe deutliche Führung im Spiel gegen Vechta am Samstagabend konnte Reneses schon einigen Stammkräften mehr Pausen gönnen. Trotzdem hielt Alba den Vorsprung. Für Reneses ist das ein Beweis für die Breite des Kaders: „Es ist gut für uns, dass viele Spieler dem Team helfen können.“

Für Baldi war der klare Erfolg vor allem wichtig „für unsere Überzeugung“. Denn die Berliner konnten sich erneut steigern. „Wichtig war vor allem, dass wir in der Defensive einen Schritt nach vorne gemacht haben, da hatten wir in den ersten beiden Spielen große Probleme“, fand er. Gegen Ludwigsburg wird aber eine weitere Steigerung notwendig sein. Denn sie sind für den Manager „sehr, sehr stark. Vielleicht neben Ulm das bisher beste Team im Turnier“.

Über einen Punkt wunderte sich Giffey trotz besserer Laune dann aber doch am Sonntag. Für Dopingtests durch außenstehende Personen in dem geschlossenen System des Turniers habe er kein Verständnis, sagte der 29-Jährige. „Ich weiß nicht, ob das so sinnig in diesen drei Wochen hier ist und ob man da nicht einen anderen Termin wählen sollte.“

Am Samstag war laut BBL die Nationale-Anti-Doping-Agentur in der Halle und testete auch Giffey. „Es war relativ sicher“, sagte er. Trotzdem frage er sich: Wenn man sich mit dem ganzen Konzept auseinandersetze, sei „der eine Punkt, wo es riskant wird, wenn Leute aus dem Außenbereich in den Inner Circle kommen, der getestet ist.“ Und zu diesem Inner Circle will Giffey mit Alba eben noch lange gehören – bis zum Finale. Tsp/dpa

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