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Qualifikation geschafft: Der niederländische Rennfahrer hat sich erfolgreich seinen Formel-1- Startplatz im Sauber-Rennwagen erklagt.
© dpa

Formel 1: Giedo van der Garde klagt sich in Sauber-Cockpit

Ein australisches Gericht hat entschieden: Sauber muss seinen ehemaligen Reservepiloten Giedo van der Garde ans Steuer lassen. Wer muss dafür weichen? Wie geht es mit Sauber weiter?

Rund 48 Stunden vor dem Auftakt in den Großen Preis von Australien hat Giedo van der Garde sich seinen Formel-1- Startplatz im Sauber-Rennwagen erfolgreich erklagt. Der Supreme Court Victoria gab dem 29 Jahre alten Niederländer am Mittwoch in Melbourne recht. „Ich bin sehr froh“, sagte van der Garde nach der Urteilsverkündung: „Ich freue mich darauf, mit dem Team nun zu arbeiten und zu fahren.“ Er sei fitter denn je.

Man sei „sehr enttäuscht“, sagte Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn. Man müsse sich nun die Zeit nehmen, „die Konsequenzen dieses Entscheids zu verstehen sowie die Auswirkungen auf unseren Saisonstart zu evaluieren“. Wenig später teilte das Gericht mit, dass Sauber in die Berufung gehe. Die Verhandlung wurde ebenfalls noch für Mittwoch angesetzt.

Mit dem Urteil von Richter Clyde Croft spitzt sich die Lage bei dem Privatrennstall dramatisch zu. Das Team hat den Brasilianer Felipe Nasr und den Schweden Marcus Ericsson für diese Saison als Stammpiloten nominiert. Sie werden auch in der offiziellen Liste des Internationalen Automobilverbandes entsprechend aufgeführt. Ihr Rechtsanwalt hatte am Montag betont, dass beide durch ihre Sponsoren Gelder in Höhe von mehreren Millionen mitbrächten. Ein freiwilliger Verzicht auf einen Startplatz eines der beiden Piloten erscheint ausgeschlossen.

Gericht: Im vergangenen Jahr wurde Einigung zwischen Giedo van der Garde und Sauber erzielt

Ein Schweizer Gericht hatte in der vergangenen Woche in erster Instanz dem Antrag van der Gardes bereits stattgegeben, dass Sauber nichts unternehmen dürfe, um ihn an einem Start zu hindern. Dies wurde nun von dem australischen Gericht praktisch bestätigt. Ex-Reservepilot van der Garde und seine Anwälte hatten betont, dass im vergangenen Jahr eine Einigung mit Sauber erzielt worden sei, dass er 2015 als Stammfahrer eingesetzt würde.

Sauber hatte darauf beharrt, dass diese Einigung mit der Gesellschaft von van der Garde, nicht aber mit ihm persönlich getroffen worden sei. Zudem hatte der Anwalt des Teams behauptet, ein Einsatz von van der Garde sei gefährlich. Dieser sei den Wagen noch nie gefahren. Allerdings hat van der Garde - im Gegensatz zu Debütant Nasr - schon 19 Formel-1-Rennen (2013 für Caterham) - bestritten.

Giedo van der Garde: Weiterhin sehr gute Beziehungen zu Sauber

Man könne nicht die Sicherheit des Teams „oder anderer Fahrer auf der Strecke gefährden, nur um dem Wunsch eines unvorbereiteten Fahrers nachzukommen, Rennen für uns zu bestreiten. Und dies in einem Fahrzeug, das auf zwei andere Fahrer zugeschnitten wurde“, betonte Kaltenborn noch einmal. Eine Gefahr sei er auf keinen Fall, betonte van der Garde. Er sprach allerdings - als ob nichts gewesen sei - auch von einer weiterhin sehr guten Beziehung zu Sauber.

Der Schweizer Rennstall hatte sich vor der Saison auch von seinem deutschen Piloten Adrian Sutil trotz eines noch gültigen Vertrages getrennt. Dass der gebürtige Gräfelfinger irgendwann auch noch rechtliche Schritte gegen das Team einleitet, ist derzeit nicht auszuschließen.

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