Coronavirus und Sport: Geisterrennen in der Formel 1, Fußball-Stopp in Italien
Immer mehr Absagen und Verschiebungen: Das Coronavirus wirkt sich zunehmend auf den internationalen Sportkalender aus. Ein Überblick.
Absagen, Verschiebungen, Sondergenehmigungen - das neuartige Coronavirus hat die Sportwelt immer mehr im Griff. Bei der Formel 1 müssen die Fans draußen bleiben, in Indian Wells tragen die Tennisspieler ihre Handtücher selbst und die Eishockey-WM der Frauen wurde gleich komplett abgesagt. Ein Überblick zu den aktuellen Entwicklungen.
FORMEL 1: Der Grand Prix von Bahrain wird zum Geister-Rennen. Der Veranstalter reagierte mit einer bislang einmaligen Maßnahme in der Königsklasse des Motorsports auf den grassierenden neuartigen Coronavirus und lässt das zweite Saisonrennen am 22. März ohne Zuschauer stattfinden. Der Große Preis von China im April war bereits abgesagt worden. Unklar ist die Situation beim Ferrari-Rennstall nach den verhängten Ein- und Ausreisesperren. Die Regierung hatte die Lombardei und 14 weiteren Regionen am Sonntagmorgen abgeriegelt, Reisen dürfen nur noch mit besonderem Grund erfolgen. Der Ferrari-Hauptsitz in Maranello liegt in der betroffenen Region Emilia Romagna, so dass das Team womöglich eine Sondergenehmigung bräuchte. Sebastian Vettel ist davon nicht betroffen. Der Ferrari-Pilot fliegt von Zürich aus zu den Rennen.
FUSSBALL: In Italiens Serie A sind Geisterspiele bereits an der Tagesordnung. Dort wird bereits über eine komplette Absage der Meisterschaft diskutiert. „Benötigt ihr noch etwas? Stoppt den Fußball“, schrieb Damiano Tommasi, Chef der italienischen Fußballer-Gewerkschaft, auf Twitter. Eine entsprechende Forderung habe er auch an die Verantwortlichen einschließlich Ministerpräsident Giuseppe Conte geschickt. Bis zum 3. April werden in Italien alle Sportveranstaltungen ohne Zuschauer ausgetragen. Auch der deutsche Fußball ist bereits betroffen. So musste U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz in der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele eine Reise nach Japan abgesagt. „Ich hatte eigentlich geplant, Anfang März nach Tokio zu fliegen, um mir Standorte für mögliche Trainingslager anzuschauen. Aufgrund der aktuellen Reisewarnung haben wir diese Vorreise allerdings abgesagt“, sagte Kuntz der Deutschen Presse-Agentur.
LEICHTATHLETIK: Nach den Absagen für Paris und Rom findet nun auch der Marathon in Barcelona nicht zum geplanten Termin statt. Die für den 15. März geplante Veranstaltung in der katalanischen Metropole wurde von der Stadtverwaltung auf den 25. Oktober verschoben, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die Hälfte der 17 000 gemeldeten Teilnehmer sollte aus dem Ausland kommen. Von den großen europäischen Marathon-Veranstaltungen in den kommenden vier Wochen ist damit nur noch Rotterdam im Rennen. Hier teilten die Organisatoren mit, das Event solle vorerst wie geplant am 5. April stattfinden.
RADSPORT: Während am Sonntag die Fernfahrt Paris-Nizza planmäßig startete, blieben sieben Teams der WorldTour dem Rennen zur Sicherheit fern. In Italien wurden alle WorldTour-Rennen im Monat März, darunter auch der Frühjahrsklassiker Mailand-Sanremo gestrichen. Unterdessen durften die französischen Teams Groupama-FDJ und Cofidis die Quarantäne der UAE-Tour verlassen. Eigentlich sollten beide Mannschaften bei dem Ende Februar abgebrochenen Rennen noch bis 14. März im Hotel verbleiben. Doch nach negativen Coronavirus-Tests durften sie am Sonntag die Heimreise antreten. Die Teams Gazprom-RusVelo und UAE befinden sich allerdings noch in Quarantäne.
TENNIS: Beim kommende Woche beginnenden Turnier in Indian Wells gelten verschärfte Hygienemaßnahmen auf und neben dem Platz. So sollen die Spielerinnen und Spieler ihre Handtücher selber tragen und sich diese nicht von den Ballkindern bringen lassen, wie die Organisatoren mitteilten. Zudem werden alle Ballkinder, die Beschäftigten in den Restaurants und die Freiwilligen bei Karten- und Einlasskontrollen Handschuhe tragen. Der Kontakt zwischen Fans und Tennisprofis werde eingeschränkt, hieß es in der Mitteilung weiter.
EISHOCKEY: Die Weltmeisterschaft der Frauen in Kanada ist abgesagt worden. Das Turnier sollte am 31. März mit Austragungsorten Halifax und Truro eröffnet werden. Die Entscheidung sei per Telefonkonferenz getroffen worden, teilte die International Ice Hockey Federation IIHF am Samstag auf Twitter mit. Akut gefährdet ist nun auch die Weltmeisterschaft der Männer, die vom 8. bis 24. Mai in der Schweiz geplant ist. Bis Mitte April will die IIHF entscheiden. In der französischen Eishockey-Liga wurde Mühlhausen aus den Viertelfinals der Playoffs ausgeschlossen.
SKI NORDISCH: Das Finale der Skispringer bei der Skiflug-WM im slowenischen Planica (19. bis 22. März) ist gefährdet. Polens Sportdirektor Adam Malysz schrieb in einem Post auf Instagram, dass es am Donnerstag zu einem Treffen der Trainer mit dem Weltverband FIS komme, um zu erörtern, ob die Skiflug-WM abgesagt oder ohne Zuschauer ausgetragen werden solle. (dpa)
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