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Ohne Rücksicht auf Verluste: Albas Spielmacher Peyton Siva (re.).
© Annegret Hilse/dpa

Alba Berlin in den Play-offs: Gegen Ludwigsburg hilft nur maximale Intensität

Alba Berlin will nach dem hart erkämpften Sieg in Spiel eins der Halbfinalserie auch in Ludwigsburg gewinnen.

Peyton Siva ist für einen Basketballer nicht sonderlich groß. Gegen die Riesen Ludwigsburg war der Spielmacher von Alba Berlin am Montag mit 1,82 Meter sogar der kleinste aller Spieler. In der entscheidenden Phase des ersten Halbfinales trat Siva allerdings auf, als wäre er ein baumlanger Center und hatte damit großen Anteil am 102:87-Sieg der Berliner. „Peyton hat allen gezeigt, wie man in so einer Phase einen Rebound holt“, sagte Albas Manager Marco Baldi. „Und zwar, indem man ohne Rücksicht auf Verluste mit maximaler Intensität hochgeht.“

Der Hauptrundenzweite aus Berlin hatte das Spiel gegen Ludwigsburg über weite Strecken gut im Griff. Alba spielte schnell, verteidigte aufmerksam und ließ sich vom aggressiven Stil der Gäste kaum beeindrucken. Basketball ist jedoch ein Spiel der Läufe und nach der Halbzeitpause war Ludwigsburg ohne den disqualifizierten Trainer John Patrick drauf und dran, Alba den Heimvorteil in der Serie abzunehmen. „Auch wenn es eigentlich nicht ihre große Qualität ist, können sie sechs, sieben Dreier in Folge treffen – und dann werden sie zusammen mit ihrer extrem hohen Intensität sehr gefährlich“, sagte Baldi. Als Ludwigsburg Mitte des Schlussviertels sogar in Führung ging, steigerte sich Alba gerade rechtzeitig wieder. „Durch Rebounds und Verteidigung haben wir wieder ins Spiel gefunden“, sagte Joshiko Saibou.

Alba wartet noch auf den ersten Auswärtssieg in den Play-offs

In der Halbfinalserie führt Alba nun 1:0 und nach dem hart erkämpften Auftaktsieg war durchaus eine gewisse Erleichterung spürbar. „Jetzt ist alles ein bisschen ruhiger“, sagte Baldi. „Das erste Spiel in einer Best-of-five-Serie ist immer sehr wichtig, weil man den Heimvorteil, den man sich über das ganze Jahr erarbeitet hat, ganz schnell verlieren kann.“ Am Donnerstag (20 Uhr, Telekomsport) kann Alba mit einem Auswärtssieg einen sehr großen Schritt Richtung erster Finalteilnahme seit 2014 machen.

Bisher haben sich die Berliner in diesen Play-offs in fremder Halle sehr schwer getan. In Oldenburg verlor Alba beide Spiele und musste über die volle Distanz gehen. „Wir haben zu Hause viel besser gespielt als auswärts, das ist sehr gefährlich in den Play-offs“, warnte Albas Trainer Aito Garcia Reneses.

Alle Berliner sind sich jedoch einig, dass sie ihrem in dieser Saison so erfolgreichen Spielstil treu bleiben müssen. „Wir müssen dagegenhalten, dürfen aber nicht nur über die Intensität kommen“, sagte Baldi. „Sonst spielen wir Ludwigsburg-Basketball und das können sie besser als wir.“ Zum Spiel der Mannschaft von John Patrick gehören auch viele Fouls – am Montag waren es 30, Alba hatte 19. So war es angesichts des sehr physischen Stils der Ludwigsburger durchaus überraschend, dass ihr Trainer Alba schon vor dem ersten Spiel häufiges „Flopping“, also das im Fußball als „Schwalbe“ bekannte Schinden von Fouls, vorgeworfen hatte. Baldi wollte dem Thema nicht zu viel Bedeutung beimessen. „Er soll sich auf seine Aufgabe konzentrieren und nicht versuchen, Dinge außerhalb seines Metiers zu beeinflussen“, sagte Albas Manager. „Uns hat man schon vieles vorgeworfen, aber ganz bestimmt nicht, dass irgendjemand floppt.“

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