Starkult um Cristiano Ronaldo: Gefährliche Überhöhung
Cristiano Ronaldo hat mit gerade mal 29 Jahren nun eine eigene Statue bekommen. Dabei unterhält der Weltfußballer auf Madeira schon ein eigenes Museum. Wird bald die ganze Welt nach ihm benannt? Ein Kommentar.
Cristiano Ronaldo hat nicht nur zu fußballerischen Themen eine Meinung. Sondern auch, zum Beispiel, zu Erinnerungskultur. „Ich bin dafür, dass Leute noch zu Lebzeiten geehrt werden und nicht erst dann, wenn sie tot sind“, sagte der Weltfußballer von Real Madrid gestern. Da passte es doch, dass der Portugiese kurz vor dieser Aussage gerade auf seiner Heimatinsel Madeira eine Verdienstmedaille und eine eigene Statue bekommen hatte. Das 3,40 Meter große Bildnis aus Bronze steht in der Nähe des Hafens der Stadt Funchal und zeigt Ronaldo in seiner typischen High-Noon-Pose, bevor er einen Freistoß schießt.
Ronaldo hat als Fußballer solche Wiedererkennungsmerkmale auf die Spitze getrieben. Natürlich kann er ziemlich gut gegen den Ball treten, aber ansonsten ist er den Kategorien des Sports eigentlich schon entrückt. Auf Facebook hat er fast 104 Millionen Fans – es gibt nur einen Menschen, der mehr hat als er: Shakira. Doch die zwei Millionen bis zur kolumbianischen Sängerin wird er sicher auch noch aufholen. Er ist das perfekte Hochglanz-Promiprodukt. Und nun hat er mit gerade mal 29 Jahren eine eigene Statue bekommen. Dabei unterhält er auf Madeira schon ein eigenes Museum.
Was soll da noch kommen? Wird bald die ganze Insel nach ihm benannt? Ganz Portugal? So sehr Ronaldo all das genießt, muss man auch fragen: Tut man einem Menschen wirklich einen Gefallen, wenn man ihn schon zu Lebzeiten so überhöht?