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Forward Louis Olinde dürfe im Duell gegen die Towers aus seine Heimatstadt Hamburg besonders motiviert sein.
© IMAGO / camera4+

Alba Berlin startet in die Play-offs: Gefahr aus dem Norden

Alba trifft in der ersten Runde der Play-offs auf die Hamburg Towers. Was beim Blick auf die Tabelle deutlich aussieht, verspricht viel Spannung.

Die Ausgangslage im Viertelfinale ist auf den ersten Blick ganz klar. Alba hat die Hauptrunde als Zweiter abgeschlossen, die Hamburg Towers als Siebter. Die Berliner sind Titelverteidiger und spielen in der Euroleague, der Gegner ist erst vor zwei Jahren in die Bundesliga aufgestiegen. Doch bei genauerer Betrachtung ist Albas Favoritenrolle gar nicht mehr so deutlich.

Denn in dieser BBL-Saison haben die Berliner nur gegen eine Mannschaft Hin- und Rückspiel verloren: die Hamburg Towers. „Sie sind für uns wahrscheinlich der schwierigste Gegner, den wir bekommen konnten“, warnt Albas Sportdirektor Himar Ojeda vor dem ersten Spiel der „Best-of-five“-Serie an diesem Donnerstag (19 Uhr, live bei Sport1 und Magentasport) in der Arena am Ostbahnhof. Die Hamburger sind eine der positiven Überraschungen dieser Saison. Sie haben in der abgelaufenen Hauptrunde nicht nur gegen Alba überzeugt, sondern in einer ganz starken Phase zwischen März und April auch gegen Bayern München und Oldenburg gewonnen.

Mit ihrer intensiven Verteidigung setzen sie ihre Gegner schon früh unter Druck und erzwingen die meisten Ballverluste in der gesamten Liga. Bis auf den ehemaligen Alba-Profi Bryce Taylor ist kein Hamburger älter als 30 Jahre, diese mangelnde Erfahrung gleicht das Team aber mit viel Enthusiasmus aus. Die Verpflichtung des Spaniers Pedro Calles als Cheftrainer im vergangenen Sommer hat sich mit der ersten Play-off-Teilnahme der noch jungen Vereinsgeschichte bereits bezahlt gemacht. „Wir spielen eine überragende Saison und haben nun sogar die Chance, eine unfassbar überragende Saison zu spielen“, sagte Hamburgs Geschäftsführer Marvin Willoughby.

Die Karten werden neu gemischt

Alba ist also gewarnt, mehr aber auch nicht. Natürlich bleiben die Berliner der Favorit und überbewerten wollen sie die zwei Niederlagen gegen Hamburg auch nicht. „Hauptrunde ist Hauptrunde, das zählt jetzt alles nicht mehr“, sagt Spielmacher Peyton Siva. In dieser extrem intensiven Saison mit bisher 71 Spielen in siebeneinhalb Monaten hat Alba nicht immer den Fokus gehabt und zwischen den zahlreichen Euroleague-Reisen tat sich die Mannschaft in der Liga hin und wieder schwer. Das ist nun aber alles vergessen. Nach der Niederlage im Pokalfinale am Sonntag gegen München zählen nur noch die Play-offs und die Verteidigung des Meistertitels.

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Die wichtigste Aufgabe vor dem ersten Spiel gegen Hamburg ist die physische und mentale Erholung vom enttäuschenden Pokalwochenende. Luke Sikma und Johannes Thiemann mussten im Finale verletzt vorzeitig vom Platz, ob sie am Donnerstag mitwirken können, ist noch unklar. „Wir haben nur wenig Zeit, um uns auf die schwierige Serie vorzubereiten. Die Towers hatten dafür mehr Vorlauf und schon bei ihren beiden Siegen gegen uns in der Punkterunde waren sie sehr gut vorbereitet“, sagt Trainer Aito Garcia Reneses. Louis Olinde dürfte als Hamburger Junge besonders motiviert sein. „Wir haben natürlich noch im Hinterkopf, dass Hamburg uns in der Punkterunde zweimal schlagen konnte. Diese Niederlagen wollen wir in den Play-offs wiedergutmachen“, sagt der 23-Jährige.

Nach dem ersten Spiel könnte Alba der leicht veränderte Rhythmus der Play-offs entgegenkommen. In dieser Saison wechselt das Heimrecht nicht nach jedem Spiel, sondern es wird im Modus 2-2-1 gespielt. Zwischen den Partien gibt es jeweils nur einen Tag Pause. Die Berliner sind diese Belastung durch die Euroleague gewohnt und in der Breite viel ausgeglichener besetzt. Allerdings haben Albas Basketballer auch schon mehr als doppelt so viele Spiele in den Beinen wie die Hamburger. So deutlich wie die Konstellation Zweiter gegen Siebter aussieht, wird die Serie allerdings vermutlich nicht werden.

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