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Raus ins Grüne. Einige Zuschauer picknickten in der Sonne.
© Twitter/RennbahnBerlin

150 Jahre Rennbahn Hoppegarten: Galoppsport ist längst nicht mehr nur für die Elite

Zum Saisonauftakt genossen die Zuschauer in Hoppegarten das Wetter und den Galopprennsport.

Hoppegarten ist wie mittlerweile jede Galopprennbahn auf der Welt nicht mehr die Spielwiese eines fast ausschließlich elitären Zirkels, sondern ein sportlicher Treffpunkt für alle Schichten der Gesellschaft. Streng genommen war es nie anders, denn der Begriff „Elite“ bezog sich in der Regel auf die Besitzer und Züchter von Vollblütern, nicht aber auf die Besucher, die sich aus den verschiedensten Motiven auf den Weg zur jeweiligen Rennbahn machten.

Auch zum Saisonauftakt und dem 150-jährigen Jubiläum der Rennbahn an diesem Wochenende in Hoppegarten hatte man den Eindruck, dass die meisten Besucher wegen der Faszination dieses Sports nach Hoppegarten gekommen waren. Viele Besucher nutzten die zweistündige Pause während des Renntags, um sich ausführlich zu informieren. Fragen über Fragen: Wie man ein gutes Pferd im Führring erkennt, was es im Rennen zu beachten gilt, was es mit den Gewichten auf sich hat, kurzum, wie ein Renntag überhaupt organisiert wird und abläuft.

Anschließend hatten sie Gelegenheit, ihr Wissen bei den Rennen praktisch anzuwenden. Besonderes Augenmerk galt den Superstars unter den Jockeys: Eddy Pedroza aus Panama, Adrie de Vries aus den Niederlanden und vor allem dem deutschen Rekordjockey Andrasch Starke. Dieser unterstrich am Samstag im Hauptrennen seine Ausnahmestellung im „Altano-Rennen“ über die Marathondistanz von 2800 Metern, als er souverän gegen elf Gegner gewann. Zunächst immer an vierter beziehungsweise fünfter Stelle liegend, ließ er den fünfjährigen Hengst Sound Check auf der Zielgeraden regelrecht losmarschieren. Er wählte dafür die Innenseite – ganz dicht an der Hecke – und gab seine Führung nicht mehr ab.

Der Superjockey war selbst von der Leistung des Pferds überrascht und rechnet sich mit ihm nun gute Chancen beim nächsten Rennen in Hoppegarten aus, dem Oleander-Rennen. Dann geht es sogar über noch weitere 3200 Meter und eine Gesamtdotierung von 100 000 Euro.

Noch größer als beim Sieg Starkes war der Jubel am Wochenende nur, als die Lokalmatadoren, also die in Hoppegarten trainierten Vollblüter, gewannen. Immerhin gelang das am Samstag gleich dreimal, keine schlechte Ausbeute für die Hoppegartener Trainingszentrale.

Am Samstagabend gab es dann auch fast nur strahlende Gesichter: Das galt für die Trainer, Jockeys, Besitzer und für die unverwüstlichen Fans, egal ob sie nun auf der Vip-Tribüne saßen, oder auf der Decke liegend vor den Rails picknickten. Egal ob sie mal eine Wette riskiert hatten oder einfach nur das Faszinosum Galopprennsport genossen. In Hoppegarten jedenfalls fällt vor allem die lockere und friedliche Atmosphäre unter den Zuschauern auf. Von Standesdünkel keine Spur.

Ulrich Nickesen

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