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Weltrekord. Sarah Köhler hat in Berlin ihre Ausnahmeform bestätigt.
© Imago/Bernd König

Deutsche Kurzbahn-Meisterschaften: Für Sarah Köhler geht mit Weltrekord ein Traum in Erfüllung

Bei den deutschen Kurzbahn-Meisterschaften zeigt Köhler ihre Ausnahmeform und stellt einen Weltrekord auf. Und erfüllt die Aufgabe ihres Trainers.

Sarah Köhler lächelte fast ein wenig ungläubig vom Siegerpodest und ließ sich von den begeisterten Zuschauern in der Berliner Schwimm- und Sprunghalle feiern. Die Freistilschwimmerin hat ihre Topform am dritten Tag der deutschen Kurzbahn-Meisterschaften eindrucksvoll unter Beweis gestellt und einen Weltrekord über 1500 Meter aufgestellt. Die 25-Jährige schlug am Samstag nach 15:18,01 Minuten an und war damit 1,7 Sekunden schneller als die Spanierin Mireia Belmonte bei ihrer alten Bestmarke fast fünf Jahre zuvor.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich die zwei Buchstaben „WR“ hinter meinem Namen mal sehen werde“, sagte Köhler. „Für mich geht heute definitiv ein Traum in Erfüllung. Natürlich ist es die Langbahn, die dieses Jahr besonders zählt, aber jetzt ist es erstmal ein Weltrekord und das ist der absolute Wahnsinn.“

Köhler setzte gut acht Monate vor den Olympischen Spielen in Tokio ein großes Achtungszeichen und zeigte nicht zum ersten Mal in diesem Jahr, dass mit ihr über die langen Distanzen zu rechnen ist. Bei den Weltmeisterschaften auf der Langbahn hatte sie in diesem Sommer über 1500 Meter Silber gewonnen und den Titel mit der 4 x 1,25 Kilometer-Staffel im Freiwasser gefeiert. Wie ihr Freund und Doppelweltmeister Florian Wellbrock trainiert Köhler in Magdeburg beim deutschen Teamchef Bernd Berkhahn und kommt quasi frisch aus einem Höhentrainingslager.

„Der Weltrekord war fast mit Ansage“, sagte Berkhahn. „Ich habe Sarah gestern schon die Aufgabe gegeben, heute den Weltrekord zu schwimmen. Nach den 800 Meter Kraul schien es bereits erreichbar, da es die Konstanz ist, die sie auszeichnet und das hat wirklich gut funktioniert.“

Bereits zum Auftakt am Donnerstag hatte Köhler mit einer nationalen Bestmarke über 800 Meter geglänzt. Über die noch längere Distanz war sie am Samstag mehr als 30 Sekunden schneller als die zweitplatzierte Leonie Beck (15:49,69). Dritte wurde Celine Rieder (15:55,51). „Ich wusste ja, was die Weltrekordmarke ungefähr ist und habe Bernd schon am Rand winken gesehen, der hat gerade wahrscheinlich mehr Laktat als ich“, sagte Köhler kurz nach ihrem Rennen.

Wenige Minuten vor Köhlers Bestmarke hatte Wellbrock einen deutschen Rekord aufgestellt. Der 22 Jahre alte Freistilschwimmer war im 800-Meter-Rennen in 7:32,04 Minuten der Schnellste und übertrumpfte die alte Bestmarke von Florian Vogel aus dem Jahr 2015 um 1,4 Sekunden.

Für Wellbrock, der die Titelkämpfe in der Hauptstadt auch als Formcheck sieht, war es der zweite Sieg nach dem Erfolg auf seiner Paradestrecke über 1500 Meter am Donnerstag. Am Samstag war er fast vier Sekunden schneller als der zweitplatzierte Sven Schwarz. Rang drei belegte Henning Mühlleitner. (dpa)

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