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Hertha BSC (in der Mitte Trainer Pal Dardai) wird erst Anfang Mai wieder eingreifen können.
© imago images/Nordphoto

14 Tage Quarantäne mitten im Abstiegskampf: Für Hertha BSC muss es „jetzt erst recht“ heißen

Nach der Quarantäne gibt es für Hertha einen Kaltstart in die heiße Saisonphase. Das ist ein großer Nachteil, kann aber auch zusammenschweißen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Sebastian Schlichting

Nun hat es auch die Fußball-Bundesliga erwischt. Nachdem das Coronavirus in der Zweiten Liga seit Wochen den Spielplan durcheinanderwirbelt und ein Terminchaos ausgelöst hat, muss jetzt auch ein Erstligateam für zwei Wochen in Quarantäne. Betroffen ist Hertha BSC – nach vier positiven Tests in den vergangenen beiden Tagen.

Die nun verordnete häusliche Quarantäne für die ganze Mannschaft ist die einzig richtige Maßnahme. Sportlich ist es für Hertha BSC ein schwerer Schlag. Drei Spiele werden ausfallen.

Turbulenzen in vielen Variationen gehören ja bei Hertha seit geraumer Zeit irgendwie dazu, aber das ist noch einmal eine neue Dimension. Am Donnerstagabend ist die Lage im Kampf um den Klassenerhalt noch einmal sehr viel diffiziler geworden.  

Nach der Rückkehr aus der Quarantäne sind nach jetzigem Stand sechs Spiele in gut drei Wochen auszutragen. Fast ohne richtiges Training im Vorfeld. Es wird ein Kaltstart in die heißeste Phase des Abstiegskampfes. Möglicherweise dann von Platz 17 aus. Zur Erinnerung: So ähnlich ging es Dynamo Dresden vor einem Jahr in der Zweiten Liga. Am Ende stand der Abstieg.

Möglicherweise wird aber der vermeintliche tabellarische Nachteil im aktuellen Fall sogar zu einem Vorteil - falls vor allem Arminia Bielefeld und der 1. FC Köln in Herthas Abwesenheit wenig punkten.

Das Hygienekonzept der DFL hat lange recht gut gehalten. Doch in der dritten Welle der Pandemie scheint es endgültig an Grenzen zu stoßen. So wie Hertha BSC kann es in der Bundesliga jederzeit auch andere Klubs treffen. In der Zweiten Liga sind es schon drei.

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Im schlimmsten Fall entscheidet die Zahl von Coronainfektionen in den Teams am Ende über den Einzug in den Europapokal, den Abstieg aus oder den Aufstieg in die Bundesliga. Verbunden mit vielen Millionen Euro, die ein Klub dann einnimmt oder verliert.

Eine Verlängerung der Saison, wie vor einem Jahr, soll es diesmal nicht geben. Weil im Juni die Europameisterschaft ansteht. Zuletzt mahnte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert laut „Kicker“ in einem Brief an die 36 Profivereine schon mehr Disziplin bei der Umsetzung des Hygienekonzeptes an.

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Auf Hilfe in Form eines entzerrten Terminplans braucht Hertha nicht zu hoffen. Hertha muss es selbst schaffen.

Der Verein nimmt die Situation an, hat Sportdirektor Arne Friedrich noch am Donnerstagabend kämpferisch mitgeteilt. Was anderes ist auch schlecht möglich.

Die zweiwöchige Quarantäne kann das recht wankelmütige Team mental und physisch entscheidend zurückwerfen. Oder es entsteht eine Jetzt-erst-recht-Stimmung. Einer, dem zuzutrauen ist, dafür trotz der widrigen Umstände zu sorgen, ist Herthas Trainer Pal Dardai.  

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