Handball-Bundesliga: Füchse Berlin: Viertes Spiel, vierter Sieg
Für die Füchse Berlin läuft es weiter gut in der Liga - auch wenn ihnen am Donnerstag die Gäste aus Stuttgart alles abverlangten.
Die Füchse Berlin bleiben weiter ohne Punktverlust. Am Donnerstagabend landete der Handball-Bundesligist seinen vierten Sieg im vierten Spiel der Saison; 6343 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle sahen gegen den TVB Stuttgart ein deutlich engeres und umkämpfteres Spiel, als es die Tabellensituation vermuten lässt. Am Ende stand gegen den Abstiegskandidaten aus dem Schwabenland ein knapper, aber nach einer Steigerung in Halbzeit zwei verdienter 26:24 (14:14)-Sieg für die Mannschaft von Trainer Velimir Petkovic.
Nach seinen überragenden Leistungen in den letzten Wochen begannen die Gastgeber erwartungsgemäß mit Petr Stochl im Tor, dafür mussten sie verletzungsbedingt auf vier etablierte Spieler verzichten: Paul Drux, Marko Kopljar, Steffen Fäth und Bjarki Eliasson saßen allesamt in schwarzen Anzügen hinter der Ersatzbank und füllten unfreiwillig die Zuschauerrolle aus.
Die Abstinenz der Stammkräfte war vor allem zu Beginn kaum zu übersehen: Gegen die Stuttgarter mit ihren drei Weltmeistern von 2007 - Johannes Bitter im Tor, Michael Kraus auf der Spielmacherposition und Markus Baur auf der Trainerbank - hatten die Füchse zunächst ihre liebe Mühe und Not. Vor allem Kraus passte und warf und rannte, als hätte jemand um ein paar Jahre die Uhr zurückgedreht. Fast jede seiner Aktionen war durchdacht, gut umgesetzt und zielführend, obwohl er sich zeitnah einer Sonderbewachung durch Drago Vujovic ausgesetzt sah. In Kombination mit einer starken Leistung von Jogi Bitter im Stuttgarter Tor ergaben diese Parameter nach 15 Minuten: eine Drei-Tore-Führung für die Gäste (6:9).
In der folgenden Auszeit gelang es Füchse-Coach Petkovic schließlich, seine Mannschaft mit einer emotionalen Ansprache und kleineren taktischen Veränderungen wachzurütteln; die Berliner spielten jetzt wie verwandelt, obwohl ihnen gerade im Spiel nach vorn weiterhin das Tempo fehlte. In Halbzeit eins erzielten sie lediglich ein Gegenstoßtor - ein ungewöhnlich niedriger Wert. Immerhin gingen die Berliner in ihrer besten Phase kurz vor der Halbzeit erstmalig an diesem Abend in Führung: Hans Lindberg traf zum 12:11.
Nach dem Seitenwechsel gingen die Füchse vor allem in der Defensive entschlossener zu Werke, auch Stochl war nun ein Faktor. Nach 45 Minuten und einem Treffer von Fabian Wiede gingen sie erstmalig mit drei Toren in Führung. Obwohl sich die Stuttgarter bis zur Schlusssirene nach Kräften wehrten, konnten sie diesen Rückstand nicht mehr egalisieren.