29:30 gegen Solingen: Füchse Berlin verlieren überraschend
Die Füchse Berlin haben das erste Heimspiel des Jahres verloren. Gegen den Tabellenletzten setzt es eine überraschende 29:30-Niederlage.
Silvio Heinevetter konnte von Glück reden, dass die Schiedsrichter nicht so genau hinhörten. Andernfalls hätte es garantiert scharfe Sanktionen gegen den Torhüter der Füchse gegeben, der kurz vor der Pause des Bundesliga-Spiels gegen den Bergischen HC über das Feld brüllte: „Jetzt reißt doch mal die Augen auf!“ Müßig, die Adressaten zu erwähnen.
Heinevetters Wutausbruch hing jedoch nur sehr bedingt mit den Herren zusammen, die das Match leiteten, als vielmehr mit jenen, die es tatsächlich spielten, mit seinen Teamkollegen nämlich. Über 60 Minuten taten sich die Berliner am Mittwochabend unheimlich schwer gegen den Tabellenletzten aus Solingen, am Ende stand die Sensation, die sich bereits zur Pause angedeutet hatte: Nach einer desolaten Leistung unterlagen die Berliner dem BHC mit 29:30 (13:15). Für Trainer Velimir Petkovic war es zudem die erste Niederlage seit seinem Amtsantritt im Dezember. „Ich werde dafür keine Entschuldigung suchen“, sagte der Trainer, „das ist ein Schock.“
Die dürftige Leistung der Füchse wurde von einer schweren Verletzung überlagert: BHC-Spielmacher Viktor Szilagyi, ohnehin schon 38 Jahre alt, verdrehte sich ohne Fremdeinwirkung das Knie und musste unter lauten Schmerzschreien aus der Halle getragen werden. Seinem Team verlieh dieser vermeintlich unersetzbare Ausfall jedoch zusätzlich Mut.
Nach 55 Minuten hatten sich die Gäste sogar eine Vier-Tore-Führung (28:24) erspielt, die dann tatsächlich noch einmal in Gefahr geriet. „Wir haben zehn Minuten aggressiv verteidigt und 50 Minuten so gut wie gar nicht“, sagte Manager Bob Hanning. „Jetzt muss sich der Trainer bis Sonntag etwas einfallen lassen, um die Mannschaft wieder aufzubauen“, ergänzte Hanning. Dann treten die Berliner im EHF-Pokal gegen Saint Raphael an.
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