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Hält sich die auch die großen Leute vom Leib: Mattias Zachrisson (rechts).
© dpa

Vor dem Spiel gegen Gummersbach: Füchse Berlin: Eine Frage der Mentalität

Die Füchse Berlin empfangen am Sonntag den VfL Gummersbach. Mattias Zachrisson kommt dabei wohl zu seinem Comeback.

Abgesehen von seinen langen Haaren ist Mattias Zachrisson auf den ersten Blick ein unscheinbarer Typ: 1,78 Meter groß, 86 Kilogramm schwer, keine großflächigen Tattoos oder anderweitige erkennungsdienstliche Merkmale. Für einen Handball-Profi ist der Schwede beinahe eine Nummer zu klein geraten – und doch gehört er mit seiner Vielseitigkeit, ja, mit seinem ausgeprägten Kampfgeist und seiner Giftigkeit zur Kategorie jener Spieler, die man als Teamkollege liebt und als Gegner hasst.

„Wenn es nach Zacke gegangen wäre, hätte er schon am Donnerstag im Europapokal wieder gespielt“, sagt Velimir Petkovic, der Trainer der Füchse Berlin, über seinen langzeitverletzten Linkshänder. Im EHF-Pokal-Spiel beim ungarischen Vertreter Balantonfüredi (29:24) hat der Füchse-Coach allerdings sicherheitshalber darauf verzichtet, Zachrisson ein Comeback zu ermöglichen. „Wir wollten ihm einfach noch ein paar Tage geben und kein Risiko eingehen“, sagt Petkovic. An diesem Sonntag ist es nun so weit: Wenn die Füchse Berlin am 21. Bundesliga-Spieltag den VfL Gummersbach empfangen (16 Uhr, Max-Schmeling-Halle und live bei Sky), darf Zachrisson wieder das tun, was er am besten kann: Handball spielen.

Füchse-Sportdirektor Zerbe warnt vor dem nächsten Gegner

Aus Sicht der Füchse könnte es kaum einen besseren Zeitpunkt für die Rückkehr eines Mentalitätsspielers wie Zachrisson geben. Zuletzt offenbarten die Berliner ungewohnte Schwächen im emotionalen Bereich; Coach Petkovic wurde in den Auszeiten deutlich lauter als gewohnt und kritisierte die Einstellung seiner Spieler. Selbst Volker Zerbe, der sonst so zurückhaltende Sportliche Leiter des Vereins, wählte scharfe Worte: „Wir haben unsere Aufgabe gelöst, aber ein echter Schritt in die richtige Richtung war das noch nicht“, sagte Zerbe nach dem Europapokalspiel am Donnerstag. „Vor allem bei der Chancenverwertung müssen wir uns steigern“, ergänzte er.

Gegen den VfL Gummersbach spricht zumindest die Statistik für die Berliner, die ihre letzten drei Spiele gegen den Traditionsklub aus Nordrhein-Westfalen für sich entschieden haben. Auch diesmal gehen sie als klarer Favorit ins Spiel, zumal die Gummersbacher mit ähnlich großen Verletzungssorgen zu kämpfen haben wie die Berliner in der Hinrunde. „In der WM-Pause waren wir teilweise nur acht, neun Leute, obwohl wir gar keine Nationalspieler für das Turnier abstellen mussten“, sagt VfL-Torhüter Carsten Lichtlein. Unter anderem fehlt den abstiegsbedrohten Gummersbachern weiterhin ein Mann, der sich vor seinem Wechsel in Berlin verdient gemacht hat: Rückraumspieler Drago Vukovic.

Trotzdem warnt Füchse-Sportdirektor Zerbe vor dem nächsten Gegner: „Das wird eine schwierige Aufgabe, die wir sehr konzentriert angehen müssen.“ Weitere Niederlagen in der Bundesliga wären für das Binnenklima bei den Füchsen nicht gerade förderlich.

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