Erfolgsserie des VfL Bochum: Früherer Bundesliga-Stammgast auf dem Weg zurück
Einst spielte der VfL 22 Jahre am Stück in der Bundesliga. Es wäre schön, wenn jetzt der Aufstieg gelingt. Ein Kommentar.
Der VfL Bochum war mal Stammgast in der Bundesliga. Nie weit oben, eher im Gegenteil, aber immer dabei. Ab den ganz frühen 70er Jahren war mehr als zwei Jahrzehnte eines stets klar: Ruhrstadion, Bundesliga, VfL! Eine recht kleine, aber höchst verlässliche Größe in einer ganz anderen Fußballzeit.
Mit Lameck, Woelk, Zumdick oder Gerland als Spieler. Mit Höher, Schafstall, Saftig oder Gerland als Trainer. Unabsteigbar bis 1993.
Danach ging es in den Fahrstuhl, länger als vier Jahre Erstklassigkeit am Stück waren nicht mehr drin. Seit 2010 sogar keine einzige. In der inzwischen glitzernd-bunten Bundesliga-Welt schien kein Platz mehr für den VfL zu sein.
Das könnte sich nun ändern. Bochum steht nach dem 3:0 bei Fortuna Düsseldorf am Montagabend wieder da, wo sich der Verein tief im Westen schon in den Wochen davor sehr wohlgefühlt hatte: ganz oben, im hohen Norden der Tabelle.
Kein aktueller Zweitligist ist länger am Stück in der Liga als der VfL. Zwischendurch war der Abstieg öfter näher als der Aufstieg. Trainer kamen und gingen, langfristiger Erfolg stellte sich nicht ein. Im Februar 2018 wurden Sebastian Schindzielorz, der im Alter von neun Jahren beim VfL eingetreten war, und Ilja Kaenzig Geschäftsführer.
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Anderthalb Jahre später übernahm Thomas Reis, der 176 Ligaspiele für den Klub bestritten hat, das Traineramt.
Seit dem Ende der coronabedingten Zwangspause Mitte Mai 2020 läuft es glänzend. Das Team befreite sich aus dem Abstiegskampf und setzte sich in der laufenden Spielzeit rasch in der Spitzengruppe fest. Vor allem dank des edlen Technikers Robert Zulj, Torwart Manuel Riemann und Stürmer Simon Zoller.
Langsam dürfe geträumt werden, sagte Mittelfeldspieler Gerrit Holtmann nach dem klaren Sieg in Düsseldorf. Und zwar von der Bundesliga. Es wäre schön, wenn sich ein früherer Stammgast zur neuen Saison zurückmeldet.