Düsseldorf beendet Zusammenarbeit: Friedhelm Funkel – der Meister des Machbaren
Fortuna Düsseldorf beendet nach dieser Saison die Zusammenarbeit mit Friedhelm Funkel. Für den Trainer ist das ein unwürdiges Ende. Ein Kommentar.
Friedhelm Funkel ist ein emotionaler Mensch. Diese Nachricht kommt nach fast 45 Jahren in der Fußball-Bundesliga, 15 als Spieler und knapp 30 als Trainer, dann doch ein bisschen überraschend – und es ist eine ironische, fast schon tragische Note, dass einem das erst in dem Moment aufgefallen ist, in dem Funkel mit dem Ende seiner Karriere konfrontiert wurde. Der vermeintliche Stoiker, der eigentlich alles schon erlebt haben müsste, hat am Freitag feuchte Augen bekommen, als Fortuna Düsseldorf verkündete, dass die Zusammenarbeit mit dem Trainer nach der Saison ein Ende finden würde. Für den 65 Jahre alten Funkel ist diese Entscheidung gleichbedeutend mit seinem endgültigen Abschied vom Trainerjob.
Es ist ein unwürdiges Ende für einen mehr als verdienten Mitarbeiter – zumal Funkel sogar angeboten hat, in einen neuen Vertrag die Klausel aufzunehmen, dass dieser allein für die Erste Liga gelte. Der Klub wollte sich darauf nicht einlassen. Das sagt einiges. Über den Klub.
Funkel bewahrte Düsseldorf vor dem Abstieg aus der Zweiten Liga
Friedhelm Funkel zählt zu jenen Trainern, die mit ihrer Arbeit nicht unbedingt die Fantasie des breiten Publikums anregen, die aber verlässlich ihren Job erledigen. Der manchmal etwas spröde Rheinländer hat sich über die Jahrzehnte als Meister des Machbaren erwiesen und die Spinnereien lieber anderen überlassen. Trotzdem (oder gerade deswegen) hat er Düsseldorf vor dem Abstieg aus der Zweiten Liga bewahrt und zwei Jahre später den Aufstieg geschafft; hat er den Bayern im Herbst ein 3:3 abgetrotzt, als einzige Mannschaft in der Hinrunde Tabellenführer Dortmund geschlagen – und die Vorrunde auf Platz 14 abgeschlossen. Mehr geht mit den Möglichkeiten der Fortuna ganz sicher nicht.
Irgendwann aber glauben die Vereine, sie seien über Friedhelm Funkel hinausgewachsen und könnten nach Höherem streben. Fortuna, der Aufsteiger, wähnt sich bereits in diesem Stadium. Wenn sie sich da in Düsseldorf mal nicht täuschen.