zum Hauptinhalt
Freude und Ernüchterung nebeneinander: Der SC Freiburg schöpft wieder Hoffnung im Abstiegskampf und wirft den HSV zurück.
© dpa

Hamburg - Freiburg 1:3: Freiburg zieht den HSV in den Keller

Der SC Freiburg erringt drei wichtige Punkte für den Klassenerhalt beim 3:1 gegen desolate Hamburger, die nun wieder mitten im Abstiegskampf stecken

Vermutlich hat sich Christian Streich über den zweiten Auswärtssieg seines SC Freiburg gefreut, nur: Man sah es ihm nicht an. „Ich bin zu erschöpft, um zu jubeln“, sagte der Trainer nach dem überzeugenden 3:1 (2:0) seiner Mannschaft beim Hamburger SV. Mit seinen tiefen Sorgenfalten und dem blassen Gesicht sah der 46 Jahre alte Coach tatsächlich eher aus, als sei der Sportclub gerade abgestiegen. Den Grund dafür gab er gleich mit: „Dieses Spiel hat unglaublich viel Kraft gekostet. Mich und auch die ganze Mannschaft. Wir gehen im Spiel dermaßen an die Kante, dass manchmal der Körper nicht mehr kann.“

Das muss wohl für Trainer und Mannschaft gelten. Wie auch immer – seit der vormalige Assistent Streich den Sportclub im Winter vom ehemaligen Chef Markus Sorg übernommen hat, holte sein Team acht Punkte aus vier Heimspielen und nach dem Unentschieden in Gladbach nun auch den ersten Auswärtssieg.

Freiburg hatte bisher auswärts wenig erreicht und war mit 35 Gegentoren das abwehrschwächste Team auf fremdem Plätzen. Doch nach dem 0:0 bei Gladbach gelang Streichs Team nun der befreiende und vollauf verdiente Erfolg. Johannes Flum, Daniel Caligiuri und Cedrick Makiadi nach schönem Freistoßtrick trafen für den Sportclub, Ivo Ilicevic gelang nur noch das 1:3.

Auf die Freiburger wartet am Samstag das nächste Abstiegsendspiel, wenn der 1. FC Kaiserslautern zum Sportclub reist. Die Freiburger werden mit großer Zuversicht in diese Partie gehen. „Wenn wir so weiter spielen, steigen wir nicht ab“, sagte Torwart Oliver Baumann. „In diesen Wochen merkt man, dass Mannschaften wie Augsburg und Freiburg ein Team haben.“

Mannschaftliche Geschlossenheit ist gewiss nicht die Stärke der Hamburger. Für den HSV ist ein Tiefpunkt in dieser Saison erreicht, und dabei war so eine Leistung, nur zwei Wochen nach dem 0:4 gegen den VfB Stuttgart nicht unbedingt zu erwarten. Niemand hatte geglaubt, dass der HSV nochmal so schlecht spielen könnte, obwohl wichtige Spieler fehlten. Doch die Hamburger wiederholten ihren Auftritt. In diesem Jahr wartet die Mannschaft von Trainer Thorsten Fink weiter auf einen Heimsieg und steckt nach der siebten Niederlage tief in der Krise.

„Wir hätten in der zweiten Halbzeit mehr riskieren müssen“, klagte Kapitän David Jarolim später, „nach diesem Spiel muss jedem klar sein, dass es für uns bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt geht.“ Fink sagte: „Wir haben neun Spiele Zeit, in der Bundesliga zu bleiben. Heute haben wir eine Vorentscheidung verpasst. Die Situation ist prekär, aber nicht aussichtslos.“

Dabei hatte es gut begonnen: Mladen Petric kam schon in der zweiten Minute an den Ball und legte ab zu Tolgay Arslan, der stand frei vor dem Tor und brauchte aus neun Metern nur einzuschieben. Doch er traf den Ball nicht richtig. „Solche Chancen muss man einfach nutzen“, sagte Fink. Das Gleiche hätte er über Petrics Möglichkeit in der 59. Minute sagen können.

Zur Startseite