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Mit geballter Kraft. Sebastian Vettel ist wieder im Geschäft.
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Formel 1: Ferrari 2015: Sebastian Vettel macht den Unterschied

Beim Großen Preis von China sieht sich Sebastian Vettel mit Ferrari zwar wieder in der Verfolgerrolle, doch der Abstand zu Mercedes ist seit dem Wechsel des Deutschen kleiner geworden.

Sebastian Vettel ist Realist. Daran, dass er seinen Sieg von vor zwei Wochen jetzt gleich beim Großen Preis von China wiederholen könnte, glaubt er nicht wirklich. „In Malaysia haben uns die hohen Temperaturen deutlich geholfen, hier ist es kühler“, sagt er. „Da wird Mercedes wohl wieder den Ton angeben.“ Doch auch wenn es für ihn in Schanghai deshalb eher darum geht, die Verfolgerrolle hinter den Silberpfeilen zu festigen: Die Tatsache, dass Ferrari nach den vielen Problemen der letzten beiden Jahre jetzt schon von Saisonbeginn an so stark ist, hat viele in der Formel-1-Szene überrascht. Aber es gibt Gründe für die Wiedergeburt des italienischen Traditionsteams.

Die Technik ist wohl – wie so oft in der Formel 1 – ein ganz wichtiger Punkt. Im Bereich Motorleistung hat Ferrari einen entscheidenden Sprung nach vorn gemacht, das Triebwerk zeigt jetzt aber auch ein besseres Ansprechverhalten, ist damit leichter fahrbar. Offenbar haben die Italiener es geschafft, den im eingefrorenen Reglement noch vorhandenen Entwicklungsspielraum sehr gut zu nutzen. Angeblich ist es Ferrari sogar gelungen, die Anordnung der verschiedenen Antriebselemente zumindest teilweise ein bisschen zu verändern – genau in diesem Bereich liegt ja der größte Vorteil des überlegenen Mercedes-Konzepts. Zudem scheint die Kühlung bei Ferrari jetzt sehr effizient zu funktionieren. In Malaysia konnte man auf große zusätzliche Lufteinlässe verzichten – das hilft der Aerodynamik.

Der Ferrari ist in diesem Jahr viel präziser - zur Freude von Sebastian Vettel

Auch das Auto an sich ist gegenüber dem des Jahres 2014 ein großer Fortschritt. Durch verschiedene Veränderungen vor allem im Aufhängungsbereich lenkt es jetzt viel präziser über die Vorderräder ein, was nicht nur Sebastian Vettel, sondern auch Kimi Räikkönen entgegenkommt. Der Finne hatte ja vergangenes Jahr genau aus diesem Grund, dem etwas trägen Fahrverhalten, massive Probleme im Vergleich zu Fernando Alonso. Vettel ärgerte sich bei Red Bull mit einer ähnlich widerspenstigen Charakteristik seines Autos herum und konnte seine fahrerischen Qualitäten nicht richtig ausspielen.

Ein weiterer Fortschritt ist, dass es Ferrari-Technikchef James Allison offenbar gelang, das am reifenschonendsten fahrende Auto im Feld zu bauen. Im Qualifying ist das gegenüber Mercedes zwar ein Nachteil, weil es dadurch schwieriger wird, die Reifen für eine Runde optimal auf Temperatur zu bringen. Chancen auf die erste Startreihe dürften Vettel und Räikkönen unter normalen Umständen also kaum haben. Im Rennen kann dieser Nachteil aber zum Vorteil werden, vor allem bei hohen Temperaturen wie zuletzt in Malaysia. Da kam Vettel mit einem Boxenstopp weniger aus – der Schlüssel zum Sieg.

Ferrari im Jahr 2015: Der größte Unterschied heißt Sebastian Vettel

„Der größte Unterschied zwischen Ferrari 2014 und 2015 heißt Sebastian Vettel“, sagte der einstige Ferrari-Pilot Niki Lauda kürzlich. Eines ist sicher: Mit seinem Schwung, seinem Elan, seinem Einsatzwillen, aber auch seiner Persönlichkeit und seinem Humor hat der viermalige Weltmeister die Stimmung bei den Italienern zum Positiven verändert. Vorgänger Fernando Alonso schaffte es gerade in den letzten Jahren nie mehr, das Team so zu motivieren und mitzureißen. Dass sich Vettel und Teamkollege Kimi Räikkönen persönlich sehr gut verstehen, hilft zusätzlich.

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