2:3-Niederlage gegen Paris St. Germain: FC Bayern schießt 31 Mal aufs Tor und verliert trotzdem
Der FC Bayern München verliert das Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League 2:3 gegen Paris St. Germain und muss um den Halbfinal-Einzug bangen.
Als die Spieler des FC Bayern am Mittwochabend den Rasen der Münchner Arena betraten, wird der eine oder andere Profi womöglich an den 15. Februar zurückgedacht haben. Damals empfing der frischgebackene Klub-Weltmeister in der Bundesliga Aufsteiger Bielefeld im dichten Schneetreiben und erlebte beim 3:3 eine böse Überraschung.
Diesmal kam der Gegner nicht aus Ostwestfalen, sondern aus Paris und stellte sich zum Viertelfinal-Hinspiel der Champions League vor. Das Ergebnis war aus Bayern-Sicht allerdings sogar noch trüber als gegen die Arminia, am Ende hieß es 2:3 (1:2). Dabei erinnerte das Spiel rein wettertechnisch und vom Verlauf her über weite Phasen an das Spiel von vor sieben Wochen.
„Wir müssen mehr Tore machen“, sagte Thomas Müller nach dem Abpfiff beim Pay-TV-Sender Sky. „So ist das jetzt, jetzt müssen wir dem Rückstand hinterherlaufen.“ Deutlich besser gelaunt war PSG-Profi Julian Draxler. Er meinte: „Wir haben zu guten Zeitpunkten die Tore gemacht.“ Allerdings gab Draxler auch zu: „Wir sind sehr viel hinterhergelaufen.“ Kylian Mbappé bewertete das Spiel ähnlich: „Das war vor allem die Effizienz, die den Ausschlag gegeben hat.“
Mbappé war es, der sein Team nach nicht einmal drei Minuten mit 1:0 in Führung gebracht hatte. Nach einem Konter legte Neymar für ihn ab, Mbappé zielte freistehend allerdings direkt auf Manuel Neuer im Bayern-Kaste. Derart überrascht ließ der deutsche Nationaltorwart den Ball prompt durchrutschen.
Robert Lewandowksi wird auch im Rückspiel fehlen
Die Bayern schüttelten kurz den Schnee aus den Haaren und machten dann Druck. Doch das nächste Tor fiel wieder für Paris, Julian Draxler stand bei seinem Schuss aber deutlich im Abseits. Auch in der Folge machten die Bayern das Spiel, aber Paris setzte immer wieder Nadelstiche. Und kam schließlich durch Marquinhos nach einer knappen halben Stunden zum 2:0.
Der PSG-Kapitän tauchte im Anschluss an einen Eckball völlig frei vor Neuer auf und schlenzte ins lange Eck. Danach wurde der Brasilianer verletzt ausgewechselt, auf der anderen Seite mussten kurz darauf Leon Goretzka und Niklas Süle ebenfalls angeschlagen vom Feld. Für sie kamen Alphonso Davies und Jerome Boateng.
Jener Boateng, dessen Vertrag nach Ende dieser Saison in München nicht verlängert wird, wie Sportvorstand Hasan Salihamidzic vor dem Spiel im Fernsehsender Sky bestätigte. Dort hatte sich auch Robert Lewandowski geäußert und erklärt, dass seine Knieverletzung auch einen Einsatz im Rückspiel am kommenden Dienstag in Paris unmöglich machen wird.
Sein Vertreter im Hinspiel war wie schon am vergangenen Samstag beim 1:0 in Leipzig Eric-Maxim Choupo-Moting. Und der traf in der 37. Minute mit einem platzierten Kopfball-Aufsetzer zum Anschluss für die Bayern. Zur Pause stand der Titelverteidiger, der die Champions League im vergangenen August durch ein 1:0 im Finale gegen PSG gewonnen hatte, bei 15:2-Torschüssen und 63 Prozent Ballbesitz – und lag trotzdem 1:2 zurück.
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Die zweite Halbzeit begannen die Bayern so, wie sie die erste beendet hatten. Paris stand fast ausschließlich tief am oder im eigenen Strafraum und hoffte auf sich bietende Konterchancen. Das Team von Trainer Hansi Flick war nun aber konzentrierter und blieb am Drücker. Und so dauerte es genau eine Viertelstunde bis Thomas Müller ebenfalls per Kopf den fälligen 2:2-Ausgleich erzielte.
Anders als Paris blieb das Schneetreiben in diesem Spiel konstant. Doch PSG hat nun mal einen Mbappé. Einmal ließ ihm Boateng zu viel Platz und der nutzte die freundliche Aufforderung für die erneute Gäste-Führung. Der Rest war ein einziges Powerplay der Münchner, die letztlich unglaubliche 31 Torschüsse abgaben. Doch anders als seinerzeit in der Bundesliga gegen Bielefeld konnten sie sich diesmal nicht mehr mit dem 3:3-Ausgleich belohnen. Noch allerdings gibt es das Rückspiel in Paris. (Tsp)